Knapp zwei Wochen nach dem Erdbeben, welches einen Großteil der Hauptstadt Port-au-Prince und weite Teile des Landes zerstörte, zeigten sich heute erste Anzeichen für eine Belebung in der Stadt, obwohl die Normalität noch lange auf sich warten lassen wird.
Noch liegen Tonnen von Schutt in den verschiedenen Bezirken von Port-au-Prince. Die Bagger sind im pausenlosen Einsatz und machen nur kurz halt, wenn eine Leiche unter den Gesteinsmassen auftaucht. Hunderte Lastwagen sind mit Schutt und Müll bis an ihre maximale Ladekapazität beladen. Tausende Tonnen von geborstenem Stahl und Gestein werden in die Außenbezirke der Stadt transportiert. Heerscharen von Soldaten und einheimischen Helfern durchkämmen Häuser und Strassen um die Trümmer aus dem Weg zu räumen.
Inzwischen haben wieder mehrere Tankstellen geöffnet. Vor ihnen bilden sich Schlangen von Menschen, die mit Kanistern oder anderen Behältnissen versuchen ein paar Liter des begehrten Kraftstoffes zu ergattern.
Einige Banken, bewacht durch die Kräfte des Stabilisierungs-Mission der Vereinten Nationen (MINUSTAH), öffneten für wenige Stunden ihre Türen. Der Andrang ist gross, die Geldreserven allerdings knapp. Viele Menschen wollen einen Kredit, die Voraussetzungen zur Gewährung sind jedoch sehr umfangreich. In den bevölkerungsreichen Bezirken herrscht ein reges Treiben. Einige Einkaufszentren wurden durch das Beben nicht komplett zerstört und verkaufen ihre Waren.
Auf öffentlichen Plätzen versammeln sich viele Gruppen von Jugendlichen. Es gibt kein Fernsehen, aber einige Radiosender sind auf Sendung und versorgen die Menschen mit Informationen und ihrer Lieblingsmusik.
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