Jetzt, 14 Tage nach dem verheerenden Erdbeben, hat der Präsident von Haiti angekündigt, sein Büro in der Nähe des Flughafens zu verlassen und in die Nähe des zerstörten Präsidentenpalstes zu ziehen. Für viele seiner Landsleute ist diese Geste zu wenig, vor allem kommt sie zu spät.
„René Préval steht immer noch unter Schock“, teilt der US-Analyst Amy Wilentz mit. Ausländische Besucher berichten von einem Schockzustand. Bei Interviews mit den Medien scheint er nicht vorhanden. Préval hat nicht die am stärksten geschädigten Gebiete oder Lager besucht. Er hat seine Fähigkeit als Politiker ganz einfach überschritten. Gerade jetzt sollten seine Vermittlungen Hoffnungen für hunderttausende Menschen sein. Allerdings vermittelt er den Eindruck der totalen Hilflosigkeit.
Die einzige Person, die in dieser Situation die Zügel in die Hand nehmen könnte, ist nach Ermessen verschiedener ausländischer Analysten die ehemalige Premierministerin Michèle Duvivier Pierre-Louis. „Sie hat genug wirtschaftliche Bildung, ist ein Freundin der Clintons und weiß alles über das Land und die Bedürfnisse seiner Menschen.
Auf den Straßen in Port-au-Prince herrscht kein Vertrauen in die Führungsfähigkeit des Präsidenten. „Vor dem Erdbeben konnte Préval schon viele Fragen nicht beantworten. Jetzt ist er total hilflos. Wie können Sie sagen, dass er ein Präsident ist? Ein Präsident ist da um Ratschläge zu geben, anstatt die Dinge nur zu betrachten. Wir wollen Michèle Duvivier Pierre-Louis, die noch die ehrlichste in der Regierung war“, teilte Denis Clifford, ein 26-jähriger Bewohner von Port-au-Prince der seinen Vater und seine Schwester bei dem Erdbeben verlor, mit.
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