Seit dem Erdbeben in Haiti hat sich die Kundschaft von Clifford Rouzeau, Inhaber einer Restaurantkette gewandelt. Alle wohlhabenden Einwohner sind weg, ersetzt durch Massen hungernder und obdachloser Menschen.
Jeden Tag erscheinen in den Restaurants von Rouzeau, der in New York geboren wurde und mit vier Jahre nach Haiti umzog, obdachlose und hungrige Haitianer. Alle erhalten eine kostenlose Mahlzeit von ihm. „Ich gebe meinen Landsleuten alles was wir haben. Von Pizza über Spaghetti, Makkaroni, Hähnchen oder Reis, es ist egal. Rouzeau besitzt drei Restaurants, die von der Katastrophe nicht in Mitleidenschaft gezogen wurden. Schon kurz nach dem Beben begann der Unternehmer mit der Verteilung von Lebensmitteln, die seine Angestellten auch in die Krankenhäuser lieferten. Dies wird er nach eigenen Aussagen so lange aufrecht erhalten, bis seine riesigen Lager leer sind.
In der zerstörten Hauptstadt Port-au-Prince wimmelt es von gekritzelten Zeichen in Englisch und Spanisch, „Bitte helfen Sie uns!“ Es gibt eine weit verbreitete Besorgnis in den Straßen. Viele Menschen befürchten, dass eine notorisch korrupte Regierung die Spendengelder stiehlt. US-Behörden bestehen deshalb darauf. jedes Verfahren zu prüfen. Präsident Rene Preval teilte mit, dass fast alle Gelder nicht an seine Regierung, sondern direkt an die Hilfsorganisationen geleitet werden.
Geschäftsinhaber wie Rouzeau haben kleine Hilfsaktionen ins Leben gerufen. Hoteliers stellen den obdachlosen Menschen Zimmer, oder im Freien einen Zelt-Platz, kostenlos zur Verfügung. In der Zeit der grossen Katastrophe teilen die Menschen das wenige das sie haben mit ihren Leidensgenossen. „Wir haben viel Solidarität mit unseren Brüdern“, teilte Maronatha Pierre-Louis, 26, mit. Mit neun Verwandten lebt er in einem öffentlichen Park in einem kleinen Zelt-wie 7.000 andere Menschen. „Was die Menschen hier haben, teilen sie untereinander auf. Wenn jemand Nahrung braucht, geben wir ihm zu essen.Wenn jemand ein Bett braucht, geben wir ihm ein Bett. Einige von uns haben durch verschiedene Jobs hier in der Stadt ein kleines Einkommen. Sie verschenken ihre Nahrungsmittelhilfe an andere Menschen“.
Riesige Mengen von Beihilfen fließen aus der ganzen Welt nach Haiti. Die Menschen sind für die dringend benötigte Hilfe dankbar. Allerdings litten Millionen von ihnen schon vor dem Beben unter Hunger und Armut.
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