Einwohner und Behörden in einer entlegenen Stadt in der Provinz La Macarena entdeckten ein Massengrab mit rund 2.000 unbekannten menschlichen Körpern. Norberto Suarez, Leiter der Staatsanwaltschaft, sprach von „der größten Entdeckung eines Massengrabes unbekannter Leichen in der Geschichte der Republik Kolumbien.
Die Generalstaatsanwaltschaft in Bogota stellte das Vorhandensein einer „großen Zahl an Körpern“ fest. Allerdings sind am Fundort des Massengrabes nur wenige Beerdigungen zulässig. Die Fundstelle des Massengrabes liegt im Naturpark von La Macarena, einem der wertvollsten biologischen Reservate in Kolumbien. Viele Menschen beziehen ihr Trinkwasser aus dieser Region.
Einwohner von La Macarena, die darum baten ihre Identität nicht zu enthüllen, vermuten hinter dem Massengrab die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens, die FARC. Die Rebellenorganisation tötet ihre Opfer und verscharrt sie anschließend in Massengräbern. In der Region La Macarena gelten mehr als 60 Personen als vermisst. Es wird vermutet, dass sie von unbekannten bewaffneten Gruppen entführt und getötet wurden.
Von 2005 bis heute hat die Staatsanwaltschaft in verschiedenen Teilen des Landes 1.903 Leichen exhumiert, die meisten davon waren Opfer der Paramilitärs.
Laut der Armee sind es nicht Opfer der FARC, sondern FARC-Kämpfer. Die meisten Opfer haben die Uniform der FARC. Menschenrechtsorganisationen vermuten aber auch, dass Opositionelle aus den sozialen Bewegungen und Gewerkschafter unter den Opfern sind. Es wäre nicht das erste mal, dass die Armme oder das Paramilitär Zivilisten in FARC-Uniformen gesteckt hätten