Anhaltender Regen und das Auftreten von Staunässe bedrohen die Ruinenstätte Tiahuanaco, die zu den wichtigsten archäologischen Stätten in Bolivien gehört und seit dem Jahr 2000 Weltkulturerbe der UNESCO ist. Laut Felix Yupanqui, Vorsitzender des anthropologischen und archäologischen Forschungszentrums Tiwanaku (CIAAAT), wird die Situation durch die mangelnde Wartung der Anlage zusätzlich verschärft.
Demnach wurden im Museum Lítico bereits drei der vier Besucherräume geschlossen. Eingestürzte Wände, Feuchtigkeit und fehlende Konservierung gefährden das in den Hallen ausgestellte kulturelle Erbe. „Wir sind angesichts der Untätigkeit durch die Regierung müde und verärgert, die Zeche zahlen andere Institutionen wie das Ministerium der Kulturen“, äußerte sich ein verärgerter Yupanqui.
Das historische Tiahuanaco war das religiöse und administrative Zentrum der Aymara-Kultur rund um den Titicaca-See in der Zeit von 1500 v. Chr. bis 1200 n. Chr. Die ersten Besiedlungspuren stammen aus dem 15. Jh. v. Chr., aber erst um 300 v. Chr. begann Tiahuanaco zu einem Zentrum für Religion und Kultur anzuwachsen und fand seinen Höhepunkt zwischen 600 bis 900 n. Chr. Als die Inka das Gebiet erreichten, fanden sie Tiahuanaco bereits verlassen vor. In der Spanischen Kolonialzeit wurde das historische Areal geplündert und bis ins 20. Jahrhundert hinein als Quelle für Baumaterial benutzt.
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