Nach Angaben der staatlichen ecuadorianischen Ölgesellschaft Petroamazonas wird zu Beginn des Jahres 2013 mit der Ölförderung in der Nähe des Nationalparks Yasuní (Parque Nacional Yasuní) begonnen. Bereits im September 2007 hatte Ecuadors Präsident Rafael Correa der Welt angeboten, auf ertragreiche Ölbohrungen im Nationalpark Yasuní zu verzichten. Die internationale Gemeinschaft sollte rund 3,5 Milliarden US-Dollar in einen Treuhandfond einzahlen, im Gegenzug würde das Öl nicht ausgebeutet.
Der Yasuní Nationalpark ist von globaler Bedeutung für den Biodiversitätsschutz. Durch seinen in weiten Teilen unbeeinflussten Zustand und durch seine intakte Vielfalt an höheren Wirbeltieren in einer Region in der sonst strenge Schutzgebiete fehlen und durch den Einfluss, den der Klimawandel schon merklich auf diese Region des Amazonas hat, rückte der Park in das Interesse zahlreicher Forscher und Naturschutz-NGOs.
Um mögliche Erdölvorkommen zu erkunden, wurden in dem Nationalpark Probebohrungen vorgenommen, wobei man drei Ölquellen entdeckte und Ishpingo, Tambococha und Tiputini nannte. Nach den Anfangsbuchstaben wird das Erdölgebiet ITT genannt. Neuesten Schätzungen zufolge enthält der ITT-Block 846 Millionen Barrel förderbares Schweröl Grad 14.7°API. Bei einer Ausbeutung dieses Feldes würden geschätzte 13 Jahre lang ungefähr 107.000 Barrel täglich gefördert werden.
Das ecuadorianische Staatsoberhaupt wollte den Regierungen der Länder bis zum Jahr 2013 Zeit zum Überdenken ihrer Haltung lassen, was von Gegnern des Projekts als Erpressungsversuch bezeichnet wurde. Bereits im November 2011 hatte deutsche Bundestag die Finanzierung für das ecuadorianische Klimaschutzprojekt Yasuní-ITT offiziell abgelehnt. Entwicklungsminister Dirk Niebel hielt nichts davon, dass Ecuador dafür belohnt wird, dass es eben nichts tut. “Ich richte auch keinen Fonds als Belohnung dafür ein, dass vor Somalia keine Schiffe mehr von Piraten überfallen werden”, schrieb Niebel in der taz.
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