Über 300 Bauern und Angehörige des indigenen Volksstammes der Rarámuri haben am Montag (16.) einen „Marsch gegen den Hunger“ nach Chihuahua, Hauptstadt des Bundesstaates (Chihuahua), begonnen. Nach Berichten lokaler Medien wollen die Menschen um zusätzliche Unterstützung für die von Dürre und Hungersnot betroffene Region bitten. Unterstützt wird der Marsch von 20 Traktoren, 40 Lastwagen und 40 Fahrzeugen mit Anhänger.
„Durch Trockenheit und atypischen Frost im Monat Februar 2011 wurden bisher zehntausende Rindet getötet, die Schäden und Verluste betragen etwa 263 Millionen US-Dollar, teilte Martín Solís, Vertreter der Organisation El Barzón, in einem Interview mit. Laut seinen Worten sind bis zu 250.000 Menschen von den Ernteausfällen bei der Mais und Bohnenproduktion betroffen.
Bereits am Sonntag berichtete die Organisation der Landwirte, dass etwa 50 Indigene aus Verzweiflung ihre Kinder nicht mehr ernähren zu können, Selbstmord begangen haben. Die Regierung des Bundesstaates Chihuahua hat in einer Erklärung, welche agência latina press vorliegt, den Bericht über die Suizide bestritten. Der Direktor eines Krankenhauses in Chihuahua, in dem die Indigenen der Rarámuri behandelt werden, warnte am Montag vor einer Verschlechterung der Hungersnot in dieser Gemeinde und gab den Tod eines Kindes vor ein paar Tagen bekannt.
Nach Angaben der Regierung sind seit zehn Wochen mehrere Hilfsprogramme für die Tarahumara im Bundesstaat Chihuahua im Gange. Wie der Minister für Soziales, Servando Portillo, informierte, haben inzwischen 25.915 Familien Lebensmittelhilfen erhalten. Die verteilten Pakete enthalten Mais, Bohnen, Wurstwaren, Hackfleisch und Milch. Gegenwärtig werden die Bewohner von 25 Orten in den Bezirken Guerrero, Madera und Temósachi versorgt. Damit steigt die Gesamtzahl der Gemeinden, die Hilfsgüter erhalten haben, auf 441. Die Regierung des Bundesstaates Chihuahua hat insgesamt bisher 296 t Mais, 648 t Bohnen, 51 t Wurstwaren und 42 t Milch verteilt.
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