Die Hovensa Ölraffinerie, die einen Teil der Landschaft und die Wirtschaft auf der Karibikinsel Saint Croix (Amerikanischen Jungferninseln) seit Jahrzehnten domininiert hat, wird im Februar ihren Betrieb einstellen. Dies teilte das Betreiberkonsortium am Mittwoch (18.) mit. Öl-Analysten sehen es als unwahrscheinlich an, dass die Schließung eine große Wirkung auf den globalen Ölmarkt hat. Die Anlage wird von einem Joint Venture des US-Unternehmens Hess Corp und der staatlichen venezolanischen Ölgesellschaft PSVA betrieben.
Die Raffinerie, größter privater Arbeitgeber auf den US Virgin Islands und einst eine der größten Raffinerien in der westlichen Hemisphäre, wird zu einem Öllager-Terminal umgebaut werden. Laut Brian K. Lever, Präsident und operativer Geschäftsleiter von Hovensa LLC., betrugen die Verluste der Raffinerie in den vergangenen drei Jahren insgesamt 1,3 Milliarden US-Dollar. Einer der Hauptgründe für den Niedergang soll die reduzierte Nachfrage aufgrund des globalen Wirtschaftsabschwungs und erhöhte Raffineriekapazitäten in den Schwellenländern sein.
Die Anlage ist der größte Industriebetrieb auf der Insel und beschäftigt 1.200 Mitarbeiter. Dort wurde das arabische und auf der Insel Saint Lucia zwischengelagerte Rohöl weiterverarbeitet. 1998 erwarb Petróleas de Venezuela (PDVSA) 50 % der Anteile von Hess Oil. Beide Anteilseigner wollten 500 Millionen Dollar für den Bau einer Schweröl Aufbereitungsanlage investieren. Hovensa produzierte bis zu 450.000 Barrel Benzin täglich.
„Wir bedauern zutiefst die Schließung der Hovensa Raffinerie und die dadurch entstehenden Auswirkungen auf unsere engagierten Mitarbeiter. Wir erforschten alle verfügbaren Optionen, um dieses Ergebnis zu vermeiden. Die schweren finanzielle Verluste ließen uns keine andere Wahl“, lautete die offizielle Mitteilung von Lever.
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