Die Regierung der USA hat die Ernennung von General Henry Rangel Silva zum neuen venezolanischen Verteidigungsminister kritisiert. „Unsere Bedenken gegen Silva sind bekannt und langjährig“, lautete eine Erklärung aus dem Außenministerium in Washington.
Rangel Silva war vor seiner Ernennung durch Präsident Hugo Chávez Befehlshaber des Strategischen Kommandos der venezolanischen Streitkräfte (FANB) und Chef der politischen Polizei Venezuelas (DISIP). Ihm wird ein Vertrauensverhältnis zu der FARC nachgesagt. Laut der kolumbianischen Tageszeitung „Semana“ soll er seit März 2005 ein persönlicher Freund von Timoleón Jiménez, Anführer der kolumbianischen Terror-Organisation FARC, sein. Das Blatt geht davon aus, dass Silva der Verbindungsmann zwischen der FARC und Caracas gewesen und sich Präsident Chávez der Tatsache bewusst sei. Bereits 2008 fror das US-Finanzministerium alle seine Konten ein.
Die Zeitung stützt ihre Behauptungen auf E-Mails, welche auf dem Computer des getöteten FARC-Sprechers „Raúl Reyes“ gefunden wurden. Reyes wurde am 1. März 2008 bei einem Angriff kolumbianischer Truppen auf ein Lager der FARC auf ecuadorianischem Boden zusammen mit 24 weiteren Menschen, darunter FARC-Rebellen und Zivilisten, getötet. Dies löste eine internationale diplomatische Krise in Lateinamerika aus.
Die Regierung des kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos wird nicht öffentlich über das Thema diskutieren. Allerdings erwähnte Außenministerin María Ángela Holguín die umstrittene Ernennung indirekt. „Fragen oder Anliegen diesbezüglich werden wir nicht öffentlich diskutieren- wir sprechen direkt mit der venezolanischen Regierung“, erklärte Holguin Holguín in einem Radio-Interview.
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