Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos hat sich am Montag (23.) für das im Januar 1999 durch rechte Paramilitärs begangene Massaker an mindestens 42 Bauern im Südwesten des Landes entschuldigt. „Ich entschuldige mich heute als Präsident bei den Opfern der Schlacht von El Tigre. Dieses Gemetzel hätte nie passieren dürfen“ erklärte Santos in einer öffentlichen Zeremonie in der Stadt Mocoa, Stadt und Gemeinde im südwestlichen Kolumbien nahe der Grenze zu Ecuador und Peru.
In der Nacht vom 9. Januar 1999 drangen rund 150 Mitglieder der damals gefürchteten Terror-Organisation „Vereinigte Bürgerwehren Kolumbiens“ (AUC) in den Ort El Tigre ein und beschuldigten die Bewohner als Helfer der Guerillas der FARC (Kolumbianische Streitkräfte Kolumbiens). Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation „Fundación Memoria Histórica“ töteten die Paramilitärs mindestens 42 Männer und warfen die Leichen von 14 in den Río Guamuéz.
„Angesichts dieser Tatsache läuft mir ein Schauer über den Rücken. Wie kann ein Mensch solche Dinge tun. Mit diesem durch die Paramilitärs verübten Massaker begann eine regelrechte Karawane von Blut“, so das Staatsoberhaupt.
Aus einem Bericht einer Abteilung der kolumbianischen Staatsanwaltschaft geht hervor, dass 3.700 ehemalige Paramilitärs, die sich zwischen 2003 und 2006 unter den Schutz des Sondergesetzes „Ley de Justicia y Paz“ gestellt hatten, insgesamt etwa 25.000 Morde eingestanden haben, die sich über einen Zeitraum von etwa 20 Jahren verteilten, sowie das Verschwindenlassen von 2.251 weiteren Opfern und die Entführung von 831 Menschen. Durch deren Angaben konnten 2.100 Gräber mit den sterblichen Überresten von 2562 Menschen gefunden werden. Aus den Aussagen gehe auch hervor, dass Polizei- und Militäreinheiten Massaker an der Zivilbevölkerung in Auftrag gegeben und die AUC auch aktiv bei den Mordaktionen unterstützt haben.
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