Am Vorabend des Kuba-Besuchs von Präsidentin Dilma Rousseff hat der brasilianische Außenminister Antonio de Aguiar Patriota die Eröffnung des politischen Dialogs zwischen der Regierung des kubanischen Präsidenten Raúl Castro und der katholischen Kirche in Bezug auf politische Dissidenten gelobt. Gleichzeitig gab er bekannt, dass die Frage der Menschenrechte in der Region auch ein ständiges Thema der Gespräche zwischen den brasilianischen und kubanischen Behörden sei.
Vor etwa zwei Jahren begannen die Castro-Regierung, die Regierung von Spanien und die katholische Kirche auf Kuba, Verhandlungen über die schrittweise Freilassung von 52 politischen Dissidenten. Nach und nach wurden die Gefangenen freigelassen und außer Landes in spanische Städte gebracht. Vor zehn Tagen war der kubanische Polithäftling und Dissident Wilmar Villar Mendoza an den Folgen eines fast zweimonatigen Hungerstreiks gestorben. Der kubanische Menschenrechtsaktivist Elizardo Sanchez bezichtigte die kommunistische Regierung der vollen moralischen, politischen und rechtlichen Verantwortung.
Laut Patriota, der im schweizerischen Davos am 42. World Economic Forum teilnimmt, werden die inneren Angelegenheiten Kubas von Brasilia nicht öffentlich diskutiert. Bei dem Besuch von Rousseff in Havanna gehe es in erster Linie um internationalen Diplomatie. Für ihn persönlich sei das umstrittene Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba das dringendere Problem. Er bekräftigte die Notwendigkeit, das Thema international weiter zu diskutieren.
Präsidentin Dilma reist am Montag (30.) nach Havanna und besucht am 31. die haitianische Hauptstadt Port-au-Prince. Es ist ihr erster Besuch in beiden Ländern seit ihrem Amtsantritt im Januar 2011.
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