Der Iran hat offiziell einen international ausgerichteten TV-Kanal in spanischer Sprache gestartet. Präsident Mahmoud Ahmadinejad hatte bereits bei seiner Lateinamerika-Tour, die ihn auf der Suche nach Verbündeten Anfang des Jahres nach Venezuela, Kuba, Ecuador und Nicaragua führte, die Aufschaltung des Senders angekündigt. Nach Angaben aus Teheran wird „Hispan TV“ 24 Stunden am Tag berichten.
Die Regierung des Staates in Vorderasien warf den internationalen Medien eine verzerrte Berichterstattung vor. „Ich hoffe, dass der Kanal zu einem öffentlichen Diskussionsforum wird. Alle nach Gerechtigkeit und Freiheit suchenden, Denker, Gelehrte und Künstler aller unabhängigen Nationen haben nun die Möglichkeit, in einen Dialog zu treten. Viva Espana, viva America Latina und Grüsse an den venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez“, so Ahmadinejad zum Programmstart.
Westliche Sender werfen dem Iran vor, ihre Arbeit im Land zunehmend zu stören. Vertreter der britischen BBC, der Deutschen Welle, des US-Senders Voice of America, der französischen AEF und Radio Netherlands Worldwide in London kritisieren, dass die Regierung in Teheran versuche ausländische Medien einzuschüchtern. Im Land anwesende Reporter berichten, dass Satelliten-Signale gestört werden, damit Sendungen nicht die Bevölkerung erreichen.
Die Deutsche Welle hat am Dienstag (31.) bekannt gegeben, ihr spanisches Fernsehprogramm für Lateinamerika zum 6. Februar 2012 von zwei auf 20 Stunden täglich auszuweiten. Der massive Ausbau der Präsenz zwischen Mexiko und Feuerland sei laut Intendant Erik Bettermann Teil einer umfassenden Reform des deutschen Auslandsfernsehens. Das Engagement in Lateinamerika spiegle die Bedeutung des Kontinents für die deutschen Außenbeziehungen, so der Intendant. Zu den 20 Stunden Spanisch kommen vier Stunden auf Deutsch hinzu.
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