Im chilenischen Nationalpark Torres del Paine ist ein bereits erstickter Brand durch starke Winde neu entfacht worden und erneut ausgebrochen. Zur Bekämpfung des Feuers schickten die Behörden zwei Hubschrauber und zehn Brigaden in das betroffene Gebiet. Der stellv. Innenminister Rodrigo Ubilla zeigte sich über das Wiederaufflammen des Brandes besorgt und wies darauf hin, dass das Feuer bereits 16.700 Hektar Waldfläche zerstört hat.
Böen von bis zu 100 Kilometern pro Stunde hatten die Flammen in der kargen Region bereits am Mittwoch (1.) neu entfacht und bedrohen inzwischen mehrere private Häuser neben dem Nationalpark. Der Park von 240.000 Hektar wird jährlich von Tausenden von Touristen besucht. Um die Brandbekämpfung zu erleichtern, war das Gebiet bereits im Januar für mehrere Wochen geschlossen worden. Nach Angaben der Behörden wurde der 23-jährige israelische Tourist Rotem Singer als mutmaßlicher Täter wegen fahrlässiger Brandstiftung angeklagt. Er hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft im Park gebrauchtes Klopapier verbrennen wollen. Singer wurde inzwischen auf freien Fuß gesetzt, darf das Land während der laufenden Untersuchung allerdings nicht verlassen.
Kurz vor dem Jahreswechsel war der verheerender Brand das erste Mal ausgebrochen. Trotz massiver Bemühungen war es den Einsatzkräften über mehrere Tage nicht gelungen, die Flammen vollständig unter Kontrolle zu bringen. Staatspräsident Sebastián Piñera hatte die Gegend zum Katastrophengebiet erklärt und um internationale Hilfe gebeten.
Der Nationalpark ist einer der bekanntesten Nationalparks in Chile, gelegen im Süden des Landes um die Berggruppe der Cordillera del Paine. Er wurde am 13. Mai 1959 gegründet und wird von der chilenischen Forstbehörde CONAF verwaltet. 1978 wurde er zum Biosphärenreservat der UNESCO erklärt. Bereits am 17. Februar 2005 brach ein verheerender Waldbrand im Park aus. Dabei wurden mehr als 15.000 Hektar Wald vernichtet.
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