An der am Sonntag (12.) erstmals durchgeführten öffentlichen Vorwahl des Oppositionsbündnisses „Mesa de la Unidad Democrática“ (MUD – Tisch der demokratischen Einheit) haben 3.040.449 Wähler/innen teilgenommen. Henrique Capriles Radonsky, derzeit Gouverneur des Küstenbundesstaats Miranda, gewann die Abstimmung mit mehr als 60 Prozent der Stimmen und ist bei den Präsidentschaftswahlen am 7. Oktober der Herausforder des regierenden Sozialisten Hugo Chávez.
„Eine solche Teilnahme haben wir nicht erwartet“, rief Capriles von der rechts-liberalen Partei Primero Justicia (Gerechtigkeit zuerst) seinen begeisterten Anhängern zu. Selbst die Regierung des bolivarischen Führers schien beeindruckt und zweifelte die hohe Wahlbeteiligung naturgemäß bereits kurz nach Bekanntgabe an.
Bereits im Vorfeld der Wahlen hatte Pedro Nikken, Ex-Präsident des interamerikanischen Menschengerichtshofes und emeritierter Rechtsprofessor in Venezuela, in einem Interview bekannt gegeben, dass die öffentlich Bediensteten vor ihrem Recht zur Stimmabgabe gewarnt wurden. Nach seinen Worten werden diese bei einem Urnengang automatisch aus der Partei ausgestoßen. Ebenfalls soll Präsident Chávez eine “Art von Verbot” ausgesprochen habe. Auf nähere Einzelheiten wollte Nikken aus bestimmten Gründen nicht eingehen.
Laut Nikarely Mappari, Parlamentsabgeordnete im Bundesstaat Zulia, postierten sich mehrere militante Anhänger der regierenden sozialistischen Einheitspartei von Venezuela (PSUV) mit Kameras vor verschiedenen Wahllokalen und versuchten das Wahlvolk einzuschüchtern. Nach ihren Worten zogen sich viele potenzielle Wähler aus Angst vor Repressionen zurück.
Inoffiziellen Schätzungen zufolge haben 150.000 bis 200.000 Chavista, PSUV Mitglieder und Bedienstete der Regierung an den Vorwahlen der Oposition teilgenommen. Ohne sie wäre dieses sensationelle Ergebnis von über 3 Millionen Stimmabgaben nicht zustande gekommen.
Wenn es nach Chávez ginge, müsste die PSUV bald ohne Mitglieder dastehen, denn nun würde er gar zu gerne eine Hexenjagd auf diese „Verräter“ starten. Heute versuchte er per Gerichtsbeschluss, Zugriff auf die geheimen Wählerlisten zu erhalten, welche laut „REGLAMENTO DE SELECCIÓN DE LOS CANDIDATOS DE LA MESA DE LA UNIDAD DEMOCRÁTICA PARA LAS ELECCIONES DE 2012 (con enmiendas aprobadas el 18/07/2011)“ innerhalb von 48 Stunden vernichtet werden sollten. Aber auch hier hat er verloren, denn die Cuardenas sind bereits alle verbrannt oder wohl gerade aus Versehen ins Feuer gefallen. Wie sagte mal ein prominenter Ex-Kommunist zu einem, der vom Sozialismus partout nicht lassen wollte? „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.“
Und Chávez wurde dieses Wochenende empfindlich abgestraft. Sein Gesicht sah gestern aus, als hätte er die ganze Nacht durchgekotzt. Ich freue mich über seine Genesung vom Krebs, denn nun kann er voll und ganz auskosten, wie es sich anfühlt, vom eigenen Volk wie ein Hund davon gejagt zu werden. Das Einzige, was ihn davor bewahren kann, wäre ein erneuter von ihm angeführter Militärputsch.
Und inzwischen jagen politische Polizeieinheiten, wie die CEBIN des Militärgeheimdienstes, durch’s ganze Land, um die Cuardernas zu beschlagnahmen. Bisher sollen sie aber nur Asche vorgefunden haben. Bis auf Aragua, dort haben sie die Wählerlisten wohl noch erwischt. Nun müssen alle Wähler dort vor Repressalien zittern, allen voran diejenigen, die tagsüber rote Hemden tragen. Bei den Ratten beginnt der Kannibalismus….
Der Abgang von H.C., wann in in welcher Form er denn vonstatten gehen sollte, scheint sich noch erbärmlicher und menschenverachtender zu gestalten, als seine viel zu lange Regierungszeit. Mal sehen, welche Schweinereien er sich noch einfallen lässt! Früher trugen Despoten einen Giftring, und sie wussten auch, wann es Zeit war, ihn zu benutzen. Nur Kommunisten haben das noch nie kapiert.
@ Martin Bauer
Danke für deine Kommentare!