Die katholischen Priester Rafael Reatiga (35) und Richard Piffano (37) sind Ende Januar 2011 in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá tot aufgefunden worden. Mehr als ein Jahr danach teilte die ermittelnde Staatsanwältin Ana Patricia Larrota mit, dass sich die Geistlichen wahrscheinlich von bezahlten Killern ermorden ließen. Mehrere kolumbianische Medien berichteten übereinstimmend, dass die beiden Seelsorger Kontakte in die homosexuelle Szene hatten, einer von ihnen soll unter HIV gelitten haben.
Der Fall sorgte im vergangenen Jahr für einige Aufregung. Die beiden eng befreundeten Männer wurden in einem Auto im südlichen Stadtgebiet der Hauptstadt erschossen aufgefunden. Die Behörden gingen von einem Raubmord aus und ermittelten in diese Richtung. Die Staatsanwaltschaft gab nun am Mittwoch (16.) bekannt, dass es sich bei der Tat „höchstwahrscheinlich“ um einen Selbstmord durch Auftragstäter handelte.
Chefermittlerin Maritza Gonzalez erklärte, dass die Priester mehreren Mitgliedern einer kriminellen Bande rund 8.500 US-Dollar übergaben, um von ihnen erschossen zu werden. Beide Männer hätten ursprünglich geplant, sich über eine nördlich von Bogotá befindliche Schlucht zu stürzen. Da sie nicht den Mut dazu hatte, gaben sie ihr Vorhaben wieder auf.
Drei Wochen vor seinem Tod hatte der 36-jährige Reatiga seinen Besitz an seine Mutter übergeben und übergab dem Chorleiter eine Liste von Liedern für seine Beerdigung. Piffana hob an seinem Todestag über 3.700 US-Dollar von seinem Konto ab. Auf den Handys der Geistlichen befanden sich die Telefonnummern der mutmaßlichen Täter, die Mitglieder einer kriminellen Bande sind. Eines der beiden Mobiltelefone war gestohlen und bei einem Gang-Mitglied gefunden worden. Gegen die zwei mutmaßlichen Täter, Gildardo Alberto Penate und Isidro Castiblanco, wurde Anklage wegen schweren Totschlags erhoben. Im Falle einer Verurteilung erwartet die Männer laut Staatsanwältin Larrota eine Haftstrafe von 40 Jahren.
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