Im Rahmen des Petrocaribe-Abkommens sind die Schulden der Dominikanischen Republik bei der staatlichen venezolanischen Ölgesellschaft PDVSA weiter angestiegen. Zahlen aus dem Finanzministerium des Landes zeigen, dass die Verpflichtungen für die Abnahme von Rohöl und raffinierten Produkten Ende letzten Jahres über 2,4 Milliarden US-Dollar betrugen. Damit stiegen die Verpflichtungen an Venezuela im Vergleich zum Jahr 2010 (1,8 Milliarden US-Dollar) um 32,7 Prozent.
Die PDVSA ist damit vor der Inter-American Development Bank, der Anden-Entwicklungsgesellschaft, der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds, der größte Gläubiger des Landes. Nach Angaben des dominikanischen Finanzministeriums werden die Schulden durch die Lieferungen der Petrocaribe weiter anwachsen. Hauptgrund sind die höheren Ölpreise auf den internationalen Märkten. Insgesamt erreichte die staatliche Auslandsverschuldung der Dominikanischen Republik Ende des vergangenen Jahres 8,8 Milliarden Dollar und erhöhte sich um 12,6% gegenüber 2010 (7,8 Milliarden).
Petrocaribe ist ein Abkommen von Juni 2005 für Erdöllieferungen zum Vorzugspreis von Venezuela an einige Karibikstaaten. Das Abkommen erlaubt Käufe zum Marktpreis, aber nur 40 % müssen bei einem Ölpreis von über 100 $ innerhalb einer Frist von 90 Tagen gezahlt werden. Der Rest kann über 25 Jahre zum Zinssatz von 1 % geschuldet werden. Bei einem Ölpreis unter 100 $ müssen 60 % innerhalb der 90 Tagefrist gezahlt werden und bei einem Ölpreis über 200 $ nur 30 %. Die Karibikstaaten können zu diesen Konditionen bis zu 185,000 Barrel am Tag erwerben.
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