Nach Statistiken der Zentralbank von Venezuela haben die Einfuhren in das von Hugo Chávez seit 13 Jahren regierte Land im vierten Quartal 2011 den höchsten Stand seit 2007 erreicht. Analysten erklären, dass sich die Wirtschaft des Landes nach neun Jahren Preis/Devisenkontrolle und der aggressiven Politik der Enteignung auf rasanter Talfahrt befindet.
In einem Umfeld, in dem sich die Gesetze der freien Marktwirtschaft nicht richtig entfalten können, wachsen Einfuhren rasch, um den Mangel einzudämmen. Zahlen der Zentralbank belegen, dass zwischen 2007 und 2011 die privaten Investitionen um 43,6 Prozent zurück gingen. Staatliche Investitionen in Anlagen und Maschinen, um die Produktion von Nahrungsmitteln und Getränken zu erhöhen, helfen nur minimal.
Der Ausfall wirkt sich hauptsächlich auf die landwirtschaftliche Produktion aus, die trotz einer massiven Infusion von staatlichen Krediten nicht erhöht werden konnte. Venezuelas Minister für Landwirtschaft und ländliche Gebiete, Juan Carlos Loyo, räumte den Rückgang der Produktion bei weißem und gelben Mais, Soja, Ölsamen, Zuckerrohr und Bananen ein. Offizielle Zahlen belegen, dass im Januar 2012 von 100 Produkten, welche die Verbraucher in Lebensmittelgeschäften und Supermärkten suchten, 16.2 nicht zur Verfügung standen. Dies ist die höchste Rate seit Mai 2008 (16.3) und stellt einen bedeutenden Anstieg im Vergleich zu 12,6% im Januar letzten Jahres dar.
Wir brauchen keine Statistiken mehr,wir wissen,daß es erhebliche Defizite
in der Lebensmittelversorgung seit Jahren gibt,weil in diesem Land alles
den Berg runter geht.Ich weiß nicht ob ein möglicher Nachfolger das jemals
noch hinkriegt,was der Irre versaut hat.
Das Verwunderliche an Venezuela’s Wirtschaft ist, wie viele DInge dort im Überfluss vorhanden sind, aber nicht verfügbar.
• Das Land ist berühmt für seinen Kakao, doch Kakaopulver finde ich nur in chinesischen Supermärkten, importiert aus Deutschland und Holland, wo man es wiederum aus Indonesien und Malaysia importiert.
• Palmen wachsen überall wie Unkraut. Aber Palmöl ist unbekannt. Ich bringe mir immer welches aus Deutschland mit, aus Brasilien importiert (darf in meiner Küche nicht fehlen!).
• Rindfleisch gibt es zwar in rauen Mengen, aber die Rinder scheinen alle keine Haut zu haben, denn Leder aus nationaler Produktion gibt es nicht. Es wird aus Kolumbien importiert. Wozu, weiss der Geier. Denn z.B. Reitsättel, Zaumzeug etc., die man bei den niedrigen Lohnkosten und dem Überfluss an geschlachteten Rinder billig und in bester Qualität herstellen und sogar exportieren könnte, werden aus den USA importiert. Das muss man sich vorstellen, die sind nicht mal in der Lage, für ihre eigenen Vaqueros Sättel zu machen!
• Neulich musste ich eine Haustür reparieren lassen. Aber Holz war nicht verfügbar. Das wird aus Kanada importiert! Billiges, lumpiges Tannenholz aus Kanada, das in Venezuela natürlich ein Vermögen kostet. Dabei gibt es im Land hochwertigste Tropenhölzer im Überfluss.
Dieser Schwachsinn liegt weniger in der Misswirtschaft der Regierung begründet, als in der Mentalität der Menschen. Ein Beispiel, um das zu verdeutlichen:
Vor einer Weile wollte ich mir mal wieder bei meinem Stammfriseur die Haare schneiden lassen. Ein gut gehender Laden in einem Centro Comercial, relativ teuer, mit mehreren Angestellten. Sie schickten mich mit charmantem Lächeln weg, weil „die“ Haarschneidemaschine kaputt war, deren Reparatur noch 3 Wochen dauern sollte. – Bis dahin wäre ich nicht mal auf die Idee gekommen, dass ein solcher Friseurladen mit nur einer einzigen Schneidemaschine arbeiten kann und mit ihr steht und fällt. – Das Personal kam tatsächlich rund einen Monat lang täglich zur Arbeit, wurde auch bezahlt, konnte aber keinem Kunden die Haare schneiden, ausser mit der Schere, was ja in vielen Fällen nicht ausreicht.
Selbst wenn sich Venezuela seiner sozialistischen Regierung entledigen kann, bei so viel unternehmerischem Talent und Weitblick seiner Bewohner wird das Land irgendwann auch vom Sudan und von Somalia überflügelt werden.