In der südchilenischen Región de Aysén (Region XI) wird seit mehr als einer Woche heftig protestiert. Tausende Demonstranten fordern unter anderem eine Reduktion der Gas- und Benzinpreise, eine Erhöhung des Mindestlohnes, Arbeitsplatzsicherheit für Angestellte des öffentlichen Dienstes, Verbesserungen im Gesundheits-und Bildungsbereich, sowie den Bau einer Universität und eines regionalen Krankenhauses. Nachdem die Proteste zu einem schweren Treibstoffmangel und zu einem Rückgang der Touristenankünfte führte, hat sich die chilenische Regierung für einen Dialog mit den Bewohnern des chilenischen Teils von Patagonien ausgesprochen.
„Wir sind bereit, auf realistische Forderungen einzugehen. Dies kann allerdings nur in einem friedlichen Dialog und ohne Gewalt erfolgen“, erklärte Innenminister Rodrigo Hinzpeter am Sonntag (19.) auf einer Pressekonferenz. Der Minister gab bekannt, dass der Konflikt am Montag (20.) vom Kabinett und Präsident Sebastián Piñera, der aus seinem Urlaub zurückkehrt, analysiert und diskutiert wird.
Die Proteste in Aysén (1.600 km südlich von Santiago) begannen am vergangenen Montag. Zusammenstöße mit der Polizei forderten mindestens 29 Verletzte, zwischen Samstag und Sonntag wurden die Demonstrationen laut Angaben der Polizei jedoch eingestellt. Mehrere Blockaden von Hauptverkehrsstraßen haben jedoch zu einem gravierenden Treibstoffmangel geführt, etwa 500 Touristen konnten das Gebiet nicht verlassen.
Die Bewohner der Region beklagen die hohen Preise für Grundnahrungsmittel, Obst, Gemüse und Treibstoff. Diese liegen im Durchschnitt 40% höher als in anderen Gebieten des südamerikanischen Staates. Hinzpeter wies auf die unterdurchschnittliche Arbeitslosigkeit in der Region (4,2%) hin. Dies sei das Ergebnisse der Bemühungen und des Engagements der Regierung für die Region.
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