Paraguay: Beten für Regen

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Datum: 26. Februar 2012
Uhrzeit: 15:52 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)
► Land vertrocknet unter der Sonne

Eine schwere Dürre bedroht die Lebensgrundlage von Tausenden von Kleinbauern in Paraguay. Die verzweifelten Menschen beten für ein Wunder und haben bereits fast alles verloren. Die Regierung spricht von einer der schlimmsten Dürren der Geschichte, seit fast fünf Monaten fiel kaum Regen.

Mehrere Länder im Süden Lateinamerikas haben einen gravieren Mangel an Niederschlägen. Experten führen dies auf sinkende Wassertemperaturen im Meer zurück, welche die ungewöhnlichen Witterungsverhältnisse verursachen und durch das Wetterphänomen La Niña (Das Mädchen“) ausgelöst werden. Paraguay ist das am schlimmsten von der Dürre betroffene Land. Anders als die Nachbarn Brasilien, Argentinien und Uruguay kommt das Haupteinkommen des kleinen südamerikanischen Landes aus der Landwirtschaft und Viehzucht, welche beide stark von der Wasserknappheit betroffen sind. Die Regierung schätzt, dass bereits bis zu 60% der nationalen Kulturpflanzen verloren gingen. Der Schaden in der privaten Landwirtschaft wird auf rund 1,5 Milliarden US-Dollar geschätzt, das Land vertrocknet unter der Sonne.

„Die mittleren und großen Betriebe haben genug Ressourcen, um mit der Situation umzugehen. 250.000 Kleinbauern kämpfen um ihre Existenz, der Winter (April) steht vor der Tür“, erklärte Edgar Mayeregger, Direktor im Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz/Abteilung Risikomanagement. Nach offiziellen Zahlen wuchs die Landwirtschaft im Jahr 2010 um 50 Prozent. Erste Analysen gehen davon aus, dass alleine die Soja-Produktion in diesem Jahr um voraussichtlich fast die Hälfte sinken wird. Durch die verheerende Dürre wird sich das prognostizierte Wirtschaftswachstum von 4,8% im Jahr 2012 voraussichtlich halbieren.

Landwirtschaftliche Nutztiere sind besonders gefährdet. Paraguay ist einer der Top-10-Rindfleischausführer in der Welt. Die Maul-und Klauenseuche im vergangenen Jahr hat bereits zu einen Rückgang von 16,5% bei den Exporten im Jahr 2011 geführt. Die Folgen der Dürre in der Landwirtschaft und Viehzucht sind verheerend, da beide Sektoren ungefähr die Hälfte der Wirtschaftskraft des Landes ausmachen. Noch befindet sich das Land nicht in einer Rezession. Sollte die Trockenheit weiter andauern, rutscht Paraguay in die roten Zahlen.

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