Eine relative Trockenheit soll den Zusammenbruch der klassischen Maya-Zivilisation im südlichen Mexiko und Guatemala mit verursacht haben. In der Vergangenheit gingen Wissenschaftler davon aus, dass eine extreme Dürre den Zusammenbruch der hochentwickelten Zivilisation einleitete. Neueste Untersuchungen mexikanischer und britischer Forscher gehen davon aus, dass ein anhaltender Rückgang der Niederschlagsmenge von nur 25-40% ausreichend war, um die saisonale Wasserversorgung in der Region zu erschöpfen.
Die Ergebnisse der Studien wurden in der Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht und im Auftrag vom Yucatan-Zentrum für wissenschaftliche Forschung im Süden Mexikos und der University of Southampton in Großbritannien durchgeführt. Die Wissenschaftler nutzten fortgeschrittene Modellierungs-Techniken, um Niederschläge und Verdunstung um das Jahr 900 herum zu simulieren. Dabei fanden sie heraus, dass ein relativ bescheidener Rückgang der Niederschläge ausreichend war, um die Süßwasser-Vorratssysteme in den Niederungen Yucatans zum Versiegen zu bringen.
„Diese Reduktionen belaufen sich auf nur 25 bis 40% der jährlichen Niederschlagsmengen, aber sie waren groß genug, um die Wasservorräte zu erschöpfen“, erklärte Professor Eelco Rohling von der Universität Southampton. Nach seinen Worten ähneln die rekonstruierten Dürren denen, die für die nahe Zukunft in der gleichen Region als Folge des Klimawandels vorhergesagt wurden. „Das Problem betrifft allerdings nicht nur die Halbinsel Yucatan, sondern gilt für alle Regionen, in denen die Verdunstung hoch ist“, fügte er hinzu.
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