In Kolumbien (42 Millionen Einwohner) sind im vergangenen Jahr 282 Entführungen registriert worden. Dies teilte General Humberto Guatibonza, Chef der Anti-Elite-Einheit „Entführung und Erpressung“ der kolumbianischen Polizei im Rahmen des ersten internationalen Seminars „Entführungen in Lateinamerika“ in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito mit. Ecuadorianische Spezialisten wiesen darauf hin, dass in Ecuador (14 Millionen Einwohner) 37 Entführungen zu verzeichnen waren.
Laut Guatibonza wurden im Jahr 2011 sechzig Prozent der Entführungen in Kolumbien durch gewöhnliche Kriminelle begangen, dreißig Prozent durch terroristische Gruppen (FARC, ELN) und zehn Prozent durch kriminelle Banden. Nach seinen Worten gibt es zwar verschiedene Gründe für diese Verbrechen, ein Großteil davon verfolgt allerdings wirtschaftliche Ziele.
In Ecuador wurden 37 Fälle von Entführungen gemeldet, von denen 32 erfolgreich gelöst wurden. Die meisten fanden in Quito oder in den Grenzgebieten des Landes statt. Oberst Juan Carlos Isa teilte mit, dass die ecuadorianische Polizei eng mit der Polizei in Kolumbien und Peru zusammenarbeite,beklagte allerdings das Fehlen eines gemeinsamen Rechtsrahmens mit diesen Ländern.
An dem Seminar „Entführungen in Lateinamerika“ nehmen Anti-Kidnapping-Einheiten aus Venezuela, Mexiko, Kolumbien und Ecuador teil. Die Veranstaltung zielt darauf ab, gemeinsame Erfahrungen auszutauschen um die Wirksamkeit im Kampf gegen das Verbrechen zu verbessern.
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