Die Nachfrage haitianischer Staatsbürger, die nach Brasilien ausreisen wollen, ist ungebrochen hoch. Nach Angaben der Behörden sind die hohen Hürden der Bürokratie mit dafür verantwortlich, dass bis zum vergangenen Donnerstag (23.) nur 30 permanente Visa ausgestellt wurden. Dies sind rund 30% der Quote, welche nach der am 18. Januar in Kraft getretenen Resolution Nr. 97/2012 vorgesehen waren.
Igor Kipman, brasilianischer Botschafter in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince bestätigte, dass die bürokratischen Anforderungen die Anträge der Bürger/innen aus dem Nachbarland der Dominikanischen Republik massiv verzögern. Um das Visum zu beantragen, muss der Antragsteller eine Einreisebewilligung besitzen, der Wohnsitz in Haiti muss durch ein beglaubigtes Zertifikat nachgewiesen werden, ebenfalls ist ein Auszug aus dem Strafregister obligatorisch. Bei Einreichung der vollständigen Unterlagen ist zudem eine Gebühr von 200 US-Dollar fällig.
Die wenigsten Haitianer/innen besitzen diese Papiere, eine monatelange Verzögerung ist vorprogrammiert. Der Botschafter gab zudem bekannt, dass auf den großen Flughäfen Brasiliens die Kontrollen bei der Einreise erhöht wurden. Laut dem brasilianischen Justizministerium gibt es etwa 4.000 haitianische Einwanderer in Brasilien, 1.600 haben bereits eine Arbeitserlaubnis erhalten. Die meisten von ihnen leben in den Bundesstaaten Acre und Amazonas.
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