Laut der brasilianische Umweltministerin Isabella Teixeira soll die UN-Konferenz für Nachhaltige Entwicklung, Rio+20, nicht als Wiederholung der vor 20 Jahren in Rio stattgefundenen Eco 92 angesehen werden. „Es geht nicht darum, an das damalige Ereignis anzuknüpfen oder bereits verabschiedete Dokumente zu überprüfen. Rio+20 basiert nicht auf Eco 92, sondern auf dem Konzept einer Nachhaltigen Entwicklung, welches auf zwei Schlüsselthemen beruht: Grüne Wirtschaft und Nachhaltige Regierungsführung“, gab die Ministerin bei ihrer Teilnahme an einer öffentlichen Senatssitzung bekannt.
Isabella Teixeira betonte die Notwendigkeit, Bedingungen der Anwendung der grünen Wirtschaft zu definieren: „Es muss diskutiert werden, ob die Grüne Wirtschaft soziale Integrierung fördert und ob sie wirklich die Schaffung von Arbeitsplätzen ermöglicht. Ebenfalls ist unklar, ob die Industrieländer für das Vorantreiben des Transfers moderner Technologien bereit sind“. Für die Ministerin tragen die brasilianischen Maßnahmen in den Bereichen Umweltschutz, Festlegung von Emissionsobergrenzen für Kohlendioxid (einem der schädlichsten Treibhausgase) und Armutsbekämpfung zur Schlüsselrolle des Landes beim Erarbeiten von Problemlösungen im Rahmen der Konferenz bei.
„In anderen Ländern herrscht der Eindruck vor, Brasilien hätte in den letzten 20 Jahren seit Eco 92 eine starke Entwicklung durchlaufen, hätte aber immer noch mit seinen Problemen und immensen Herausforderungen zu kämpfen. Es geht nicht nur um Umweltbeschlüsse, sondern um eine Agenda für Nachhaltigkeit und Entwicklung“, so Teixeira.
Einer der Punkte in denen laut der Ministerin noch keine Einigung erzielt wurde ist die Neugestaltung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (United Nations Environment Programme, UNEP), welches vor 40 Jahren geschaffen wurde. „Es wird über eine Stärkung des UNEP gesprochen und dass dies im Hinblick auf die Verwaltung des Programmes Schritt für Schritt erfolgen könnte. Dieses könnte in Zukunft die Konturen einer internationalen Organisation annehmen. Darüber besteht allerdings noch kein Konsens.“
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