Die kubanische Zigarrenindustrie steigert ihre Umsätze trotz der weltweiten Finanzkrise. Beim weltgrößten Zigarrenfestival „Festival del Hubano“ (27. Februar bis 2. März) wehte ein Hauch von Luxus durch den „Palacio de Convenciones“, der normalerweise Gastgeber für Kongresse der Kommunistischen Partei ist. Die berühmte Veranstaltung auf der Nachbarinsel der Dominikanischen Republik umfasste traditionelle Aktivitäten wie Besuche in Tabakplantagen und Zigarrenfabriken, ebenfalls standen mehrere Seminare auf der Tagesordnung.
An den Wänden des Palacio waren großen Anzeigen für den luxuriösesten Export Kubas drapiert. Hunderte Besucher standen um die glänzenden Displays und bestaunten die kostbaren Raritäten. Die diesjährige Veranstaltung erinnerte an Christoph Kolumbus, der vor 520 Jahren den Tabak entdeckte nach Europa einführte. Westeuropa ist nach wie vor der wichtigste Markt für die kubanischen Zigarren, die Wirtschaftskrise und die Verbreitung von Anti-Raucher-Gesetzen sorgten allerdings für Veränderungen auf dem Markt.
Distributor Habanos hatte das Festival mit der Ankündigung einer Umsatzsteigerung von 9% im Jahr 2011 eröffnet. Habanos, weltweit exklusiv für den Vertrieb und die Vermarktung der Zigarren zuständig, führt die positive Entwicklung verstärkt auf europäische Märkte wie in Deutschland, Belgien, Luxemburg und Großbritannien zurück. „Wenn man über Luxusprodukte spricht, muss man China erwähnen. Das Land ist hauptsächlich für den Boom unserer Zigarren verantwortlich“, erklärte Javier Terres, Vizepräsident für Entwicklung.
Der Verkauf nach China, einschließlich Hongkong und Macau, stieg im letzten Jahr um 39%, der Markt in Spanien stürzte dagegen um 20% ab. „Die Chinesen sind ziemlich starke Raucher und sehr an Luxusprodukten interessiert. Der Bestseller ist die Cohiba, unsere teuerste Zigarre“, so Terres. Unter den internationalen Besuchern, die in dieser Woche Kubas Tabak-Felder und Fabriken besuchten, befanden sich viele chinesische Händler, Touristen und auch ein Bus voller Russen.
„Es gibt kein Rauchverbot in Russland. Liebhaber von Zigarren können immer noch in Bars, Clubs und Restaurants ihrer Passion frönen“, betonte Riad Bou Karam, Leiter der „Casa de Habanos“ Filiale in Moskau. „Die Verkäufe laufen sehr stark. Im Gegensatz zu den ersten post-sowjetischen Jahren, als kubanische Zigarren als teuer und vulgär galten, legt der russische Zigarrenraucher in erster Linie Wert auf Qualität. Das Motto lautet: Das Beste ist gerade gut genug“, zeigte sich Karam erfreut.
Die kommunistisch regierte Insel beliefert 80% des weltweiten Premium-Zigarren Marktes, mit Ausnahme der USA, die kubanische Importe als Teil eines Handelsembargos verbietet. Deshalb war es kein Wunder, dass sich der Veranstalter über die Teilnahme des US-amerikanischen SchauspielerS James „Jim“ Belushi als prominenten Gast besonders erfreut zeigte. Belushi bezeichnete sich als Zigarren-Fan, der durch eine von Arnold Schwarzenegger während den Dreharbeiten zu Red Heat spendierten Montecristo No 2 auf den Geschmack kam.
Die jährliche Versteigerung von kubanischen Zigarren, die das jährliche Festival abschloss, erreichte 963.760 US-Dollar. Diese kommen laut den Organisatoren dem kubanischen Gesundheitssystem zugute.
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