Tausende Menschen haben in den letzten Tagen den teilweisen Abbruch eines Eisberges am Perito-Moreno-Gletscher beobachtet. Der Gletscher ist Teil des Campo de Hielo Sur, eines riesigen kontinentalen Gletschergebietes in den Südamerikanischen Anden und Teil des als UNESCO-Weltnaturerbe eingestuften Nationalparkes Los Glaciares. Er befindet sich in Patagonien im Südwesten Argentiniens in der Provinz Santa Cruz.
Der etwa 30 km lange Perito-Moreno-Gletscher mündet in den Lago Argentino und hat eine Fläche von rund 250 Quadratkilometern. Er ist einer der wenigen Gletscher, die der globalen Erwärmung trotzen und auch heute noch wachsen. Die „Stirn“ des Gletschers ist etwa 2,8 Kilometer lang und hat eine Höhe von ca. 70 Meter über dem Wasser des Lago Argentino.
Am Sonntag (4.) um 3:30 Uhr Ortszeit war es soweit. Unter dem Druck des Wassers begann der Eisberg zu brechen. Dies wurde durch ein bogenförmiges Loch begünstigt, welches zur Schwächung und den Zerfall des riesigen Eisbergs führte. Waren in den letzten Tagen Tausende Touristen aus aller Welt angereist, vollzog sich der Abbruch und totale Bruch des größten Blocks am Gletscher fast unbemerkt. Damit blieb eine der beeindruckendsten Leistungen der Natur weitgehend unbeobachtet.
Das Brechen des Perito Moreno ist ein Phänomen, das zuvor in den Jahren 1988, 2004, 2006 und 2008 auftrat. Pro Tag schiebt sich die Eismasse ungefähr einen Meter vorwärts. Dabei trifft ein Teil des Gletschers auf einen Gegenhang und blockiert so etwa alle vier bis zehn Jahre einen Nebenarm des Lago Argentino, den Brazo Rico. Dadurch steigt der Seespiegel im südlichen Teil dieses Arms an. Wenn der Wasserspiegel des Brazo Rico so stark gestiegen ist, dass die Eismassen dem Druck des Wassers nicht mehr standhalten können, kommt es zum Zusammenbruch der Barriere. Der Zusammenbruch dieser Barriere ist eines der eindrücklichsten Naturschauspiele und lockt jedes mal unzählige Touristen und Dokumentarfilmer zum Gletscher.
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