Bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel gab die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff die Beteiligung ihres Landes an der Aufstockung der IWF-Mittel bekannt. Das Staatsoberhaupt der größten Volkswirtschaft Lateinamerikas forderte dafür allerdings mehr Stimmrechte für die Schwellenländer. Beide Politikerinnen äußerten die Sorge, dass eine Politik des billigen Geldes neue Ungleichgewichte in der Welt schaffe und dadurch sogar den Protektionismus verschärfe.
Die brasilianische Präsidentin hatte von einem Tsunami der Liquidität gesprochen und ihre Sorgen darüber geäußert, was in den Vereinigten Staaten von Amerika und in der Europäischen Union passiert. „Ich habe der Bundeskanzlerin die Bedenken Brasiliens bei der stattfindenden Währungsexpansion nahegelegt“, so Rousseff. Merkel wies auf die dynamische Wirtschaftsentwicklung Brasiliens hin und bezeichnete die Fortschritte der letzten Jahre als beeindruckend. „Das reale Bruttoinlandsprodukt hat sich in den letzen 20 Jahren verdoppelt. Aber das ist vielleicht nicht das Wichtigste, sondern das Wichtigste ist, was Sie mit sozialer Mobilität beschrieben haben: immer mehr Menschen, die Zugang zu den Bildungsmöglichkeiten bekommen, die aus der Armut herauswachsen, die eigenständig ihren Weg gehen können. Ich weiß, das ist das große Thema, das Sie lenkt und leitet und bei dem wir durch bilaterale Zusammenarbeit unterstützend tätig sein wollen“, so die Kanzlerin.
Laut ihren Worten schätze Deutschland die stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die guten Wachstumsaussichten und auch die zunehmende lateinamerikanische Integration, bei der Brasilien eine zentrale Rolle spielt. Merkel betonte, dass es aus ihrer Sicht keine Alternative dazu gäbe, die Europäische Union und insbesondere die Euro-Zone zu einer stabilen Zone zu entwickeln. Es reiche nicht, wenn Deutschland innerhalb der Europäischen Union gut sei. Die Zielmarke müsse immer die „Besten der Welt“ lauten.
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