Das Mesoamerikanische Riff erstreckt sich über eine Länge von 1.100 Kilometern von der Nordostküste der Halbinsel Yucatán in Quintana Roo über Belize und Guatemala zu den honduranischen Bahía-Inseln. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die globale Erwärmung zu einer irreversiblen Schädigung des weltweit zweitgrößten Riffsystems nach dem australischen Great Barrier Reef geführt hat. Umweltschützer bezeichnen die Bemühungen zum Schutz dieses biologisch und wirtschaftlich lebenswichtigen Ökosystem als unzureichend.
Der Anstieg der Wassertemperaturen führt zu einer Korallenbleiche, welche zum Tod der Korallen führt. „Wir erleben einen beschleunigten Verlust dieses Ökosystems, mit schwerwiegenden wirtschaftlichen Folgen“, erklärt Juan Carlos Villagrán von der gemeinnützigen Naturschutzorganisation „The Nature Conservancy (TNC)“. Die Korallenbleiche ist nicht neu und wurde bereits in den 1970er Jahren beobachtet. Damals trat das Ereignis jedoch nur temporär und örtlich begrenzt, nach starken Regenfällen oder lang anhaltendem Niedrigwasser auf. Doch schon ein Jahrzehnt später war es weltweit zu beobachten, am mesoamerikanischen Riff in den Jahren 1995, 1998, 2003, 2005, 2008, 2009 und 2010.
Zu den wichtigsten Bedrohungen der Riffe zählen die die Ausdehnung der Siedlungsgebiete an der Küste, Tourismus, der industrielle Fischfang, Verschmutzung durch Herbizide (Unkrautbekämpfungsmittel) und Düngemittel, steigende Meerestemperaturen und Hurrikane. Wenn Korallen absterben, wird die Artenvielfalt geringer und ganze Ökosysteme können zusammenbrechen: Einige Korallenarten können verschwinden und mit ihnen Fische, die von ihnen als Nahrungsquelle abhängig sind oder sie als Platz zur Aufzucht ihrer Jungen benötigen. Fischer verlieren ihre Nahrungsgrundlage; Tauchtourismus als Einkommensquelle verschwindet ebenso wie der Schutz vor Ozeanwellen.
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