In Chile erregt ein vermutetes Hassverbrechen einer Neonazi-Gruppe an dem 24-jährigen Daniel Zamudio die Gemüter. Der Homosexuelle wurde in der Nacht zum Samstag (3.) mit schweren Kopfverletzungen und einem gebrochenen rechten Bein in die Notfallstation eines Krankenhauses in der chilenischen Hauptstadt Santiago eingeliefert. Auf der Brust des in einem medizinisch induzierten Koma liegenden Verletzten befanden sich Hakenkreuz-ähnliche Einschnitte, welche die Spekulationen auf Beteiligung einer Neonazi-Gruppe nähren.
Mehrere politische Führer der Andenrepublik verurteilten den brutalen Angriff auf Daniel auf das schärfste. „Wir werden zusätzliche Dringlichkeit beantragen, um ein bereits geplantes Anti-Diskriminierungs-Gesetz schnellstmöglich durch den Kongress zu bringen“, erklärte der chilenische Innenminister Rodrigo Hinzpeter.
Nach Angaben der behandelnden Ärzte ist Zamudio an ein Beatmungsgerät angeschlossen, liegt im künstliche Koma und ist nicht in Lebensgefahr. Die Eltern des Geschändeten berichteten, dass ihr Sohn nicht zum ersten Mal wegen seiner sexuellen Orientierung Angriffen von Neonazis ausgesetzt war. Vor dem Krankenhaus demonstrierten Homo-Aktivisten, die Unterstützung in ihrem Kampf gegen Gewalt und Diskriminierung verlangten.
„Dies war kein einmaliges Ereignis. Die Gewalt von Neonazi-Gruppen ist existent und eine Bedrohung“, erklärte Rolando Jiménez, Präsident der Organisation Movilh (”Movimento de Integración y Liberación Homosexual” – Bewegung zur Integration und Befreiung Homosexueller), die sich für die Rechte sexueller Minderheiten in Chile einsetzt. Laut der ermittelnden Staatsanwaltschaft gibt es keine eindeutigen Beweise für die Beteiligung von Neonazis. Das „Profil des Opfers“ und die „typischen Schnittverletzungen“ lassen jedoch die „Vermutung aufkommen“, dass diese an dem Verbrechen beteiligt waren.
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