Die ecuadorianische Regierung hat das Angebot der Bundesregierung, den Schutz des Yasuní-Nationalparks im Rahmen der deutsch-ecuadorianischen Entwicklungszusammenarbeit zu unterstützen, faktisch abgelehnt. Die weitreichenden Bedingungen, an die die Annahme der deutschen Unterstützung geknüpft wurde, sind inakzeptabel. Danach soll der Gesamtbetrag der deutschen Unterstützung auf ein separates Konto innerhalb des ecuadorianischen Haushalts eingezahlt und zu finanzierende Projekte durch ein ausschließlich von der ecuadorianischen Regierung besetztes Komitee entschieden werden.
Dazu erklärte der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel: „Diese Reaktion ist enttäuschend. Die von Ecuador formulierten Bedingungen entsprechen nicht unserem partnerschaftlichen Ansatz von Entwicklungszusammenarbeit. Die Einrichtung eines allein auf die ITT-Yasuní bezogenen ‚Sonderkontos‘ mit den vorgesehenen Entscheidungsmodalitäten sind nicht akzeptabel. Diese Vorschläge sind genauso bedenklich wie die ursprünglich angestrebte Lösung des mit ecuadorianischen Staatsanleihen besicherten ITT-Fonds. Einer solchen Lösung kann ich nicht zustimmen.“
Niebel bekräftigte dennoch ausdrücklich das Angebot einer Zusammenarbeit zum Schutz der Yasuní-Region: „Die ecuadorianische Regierung trägt die Verantwortung dafür, was mit dem Nationalpark Yasuní geschieht. Sie trifft die Entscheidung, ob dort weiterhin Öl gefördert werden soll oder ob der Schutz von indigener Bevölkerung und Biodiversität Vorrang hat. Wir stehen nach wie vor bereit, Ecuador beim Schutz von Yasuní zu unterstützen, wie das in anderen Ländern Lateinamerikas bereits vielfach geschieht. Voraussetzung ist, dass die ecuadorianische Regierung sich bereit erklärt, auf der Grundlage der bekannten Grundsätze und Verfahren der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zu partnerschaftlicher Zusammenarbeit zurückzukehren.“
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