Schlechtes Wetter und der Einsatz von Herbiziden auf dem Zugweg der Monarchfalter (Danaus plexippus) von Kanada und den USA haben die Anzahl der in Mexiko im vergangenen Jahr überwinternden Tagfalter stark verringert. Laut einem von Umweltschützern am Donnerstag (15.) veröffentlichten Bericht haben die Kolonien der zur Familie der Edelfalter zählenden Tiere im Zyklus 2011/12 rund 2,89 Hektar Waldfläche besetzt. Dies bedeutet einen Rückgang zur Vorjahresperiode von 28 Prozent (2009/2010 rund 4 Hektar).
Der Monarchfalter ist der am besten erforschte Schmetterling Nordamerikas und ein berühmter Wanderfalter. Einzelne Tiere legen bei Wanderungen im Herbst in Nordamerika bis zu 3.600 Kilometer zurück. Die östliche Population in Nordamerika überwintert mit mehreren 100 Millionen Tieren auf wenigen Hektar in der mexikanischen Sierra Nevada. Die Ankunft der Falter in westlichen mexikanischen Bundesstaat Michoacán fällt mit dem Día de Muertos (Tag der Toten) Ende Oktober zusammen, an dem traditionell in Mexiko der Verstorbenen gedacht wird. Schon vor der Ankunft der Europäer in Amerika symbolisierten die in Massen auftretenden Falter für die Ureinwohner die Rückkehr der Seelen ihrer Vorfahren
Laut Luis Fueyo, Leiter der Staatlichen Kommission für Naturschutzgebiete (CONANP), ist dies die drittniedrigste Ankunft der Falter seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1993. „Kanada und die USA müssen mehr für die Reproduktion der Tiere unternehmen“, erklärte Omar Vidal, Direktor des World Wildlife Fund (WWF) Mexiko. „Der Einsatz von Herbiziden wirkt sich negativ auf die Indianer-Seidenpflanze (Asclepias curassavica) aus, die für die Raupen des Monarchfalters eine wichtige Nahrungspflanze darstellt“, fügte er hinzu.
Fueyo stellte fest, dass in den entnommenen Gewebeproben von toten Tieren Herbizid-Reste entdeckt wurden, die vor allem auf den Soja-und Baumwollplantagen in den USA zum Einsatz kommen. Der Wissenschaftler wies darauf hin dass Mexiko sehr viel für den Erhalt der Tiere unternommen habe. 1986 wurde ein über 16.000 Hektar großes Schutzgebiet ausgewiesen. Ende 2000 wurde das „Monarch Butterfly Biosphere Reserve“ (MBBR) auf über 56.000 Hektar vergrößert, wovon über 13.000 Hektar auf den Kernbereich entfallen. Nach seinen Worten haben die Regierung und der WWF fast den gesamten illegalen Holzeinschlag ausgerottet, in den letzten zehn Jahren wurden 6,7 Millionen Bäume gepflanzt.
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