Der ehemalige polnische Präsident (1990 bis 1995) und Friedensnobelpreisträger Lech Walesa hat Papst Benedikt XVI. in einem Brief gebeten, sich bei seinem Besuch auf der kommunistisch regierten Karibikinsel für die Verteidigung jener Kubaner einzusetzen, die Freiheit fordern und sich deswegen im Gefängnis befinden. Joseph Ratzinger besucht auf seiner 23. Auslandsreise vier Tage Mexiko und wird danach nach Havanna reisen.
„Ich bitte Eure Heiligkeit sich für diejenigen einzusetzen, die sich wegen ihrer Überzeugung im Gefängnis befinden“, schrieb der Baumeister des politischen Wandels in Polen in einem öffentlichen Brief an den Pontifex. Der ehemalige Dissident erinnerte an den Besuch von Papst Johannes Paul II. in seiner Heimat Polen im Jahr 1979, welcher einen starken Einfluss auf die katholisch geprägte Nation unter der kommunistischen Herrschaft der sowjetischen militärischen Besatzung hatte. „Dieser Besuch hatte beim polnischen Volk die Hoffnung auf Veränderung geweckt“, schrieb Walesa.
Innerhalb eines Jahres nach dem Besuch wurde die Solidarność auf der Danziger Werft gegründet. Solidarność wurde später mit zehn Millionen Mitgliedern die einzige unabhängige Gewerkschaft im Ostblock. Die kommunistische Regierung unterzeichnete mit dem Streik-Koordinationskomitee eine Vereinbarung, die die systemunabhängige Gewerkschaft Solidarność legalisierte. „Ich habe keinen Zweifel daran, dass die Gründung der Solidarność ohne die Worte des Papstes und ohne seine Anwesenheit in Polen möglich gewesen wäre“, zeigte sich Walesa überzeugt.
„Heute sind wir in Polen frei. Allerdings leiden unter dem Kommunismus und der Tyrannei überall auf der Welt noch immer Millionen von Menschen. Kuba ist eines dieser Länder. Die Gesellschaft kommt nicht in den Genuss der bürgerlichen Freiheiten, die andere Gesellschaften in den westlichen Ländern genießen. Verteidiger der unwiderruflichen, grundlegenden Menschenrechte und der sozialen Gerechtigkeit, landen im Gefängnis und werden verfolgt“, ergänzte er.
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