Die Altstadt der ecuadorianischen Hauptstadt Quito gehört nicht nur zum Unesco-Weltkulturerbe, sie wird jedes Jahr im Frühling zudem Bühne für die spektakulären und farbenfrohen Prozessionen und Traditionen der Karwoche und der Ostertage – in diesem Jahr vom 1. bis zum 8. April, vom Palm- bis zum Ostersonntag.
Höhepunkt ist die Procesión Penitencial Jesús del Gran Poder (die Prozession Jesus’ des Allmächtigen) am Karfreitag, die den Leidensweg Christi auf dem Weg zur Kreuzigung darstellt. Zehntausende Quiteños werden an diesem Tag die Straßen der Altstadt bevölkern, besonders aber die Plaza San Francisco, wo die Prozession beginnt und endet. Darunter finden sich auch viele cucuruchos, Büßer mit Roben und Kapuzen, die dem Geschehen barfuß folgen.
Das ist nur eine der vielen Veranstaltungen, mit denen die gläubigen katholischen Einwohner von Quito die „Semana Santa“ begehen, die „Heilige Woche“. Am Gründonnerstag bleiben mehr als zehn Kirchen der Innenstadt bis in den späten Abend für die Öffentlichkeit zugänglich und zeigen die religiösen Kunstwerke, die sie hüten, und ihre aufwändig geschmückten Altäre. Die dreistündige Liturgie des Karsamstags besteht aus Gesängen und Gebeten zu Ehren der Jungfrau Maria. Den krönenden Abschluss bildet das feierliche Pontifikalamt unter dem Vorsitz des Erzbischofs von Quito in der Kathedrale.
Auch Ausstellungen und Konzerte haben in der Karwoche ihren festen Platz im Kalender. Dazu gehört das Internationale Festival geistlicher Musik, einer der wichtigsten Termine im Kulturkalender der Hauptstadt. Orgelkonzerte, Erstaufführungen neuer Werke, Messen und traditionelle Chorwerke werden an zentralen Orten der Altstadt aufgeführt, unter anderem im historischen Teatro Nacional Sucre und in der Kathedrale.
Die Semana Santa ist zudem die Zeit des guten Essens. In Quito gehört die Wahl der besten Fanesca dazu. Die traditionelle Fischsuppe wird in der Karwoche überall in Ecuador serviert. Sie besteht aus einem Dutzend verschiedener Körner und Hülsenfrüchte (was für die zwölf Apostel steht), außerdem aus Käse und Fisch. Dazu werden Stampfkartoffeln gereicht. Die sehr nahrhafte Suppe mischt die Aromen der Inka mit denen der Spanier, den Geschmack der Anden mit dem des Meeres.
Quito Tourism hat 2012 die elf besten Fanesca-Restaurants gekürt. Diese Häuser pflegen das Original-Rezept, bewahren den Geschmack, nutzen Zutaten aus Ecuador und bieten guten Service: La Ronda, La Choza, Mama Clorinda, La Jaiba, Hotel Quito, Mesón Cultural Swing, El Ajicero, Hotel Hilton Colón, Mi Cocina, Hotel Patio Andaluz, Hasta la Vuelta Señor und La Canoa.
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