Schulschwänzern geht es in Brasilien in Zukunft an den Kragen. Einige Schuleinrichtungen im größten Land Südamerikas haben damit begonnen, einen Micro-Chip (Transponder) in der Schulkleidung zu platzieren. Damit wollen die Behörden den Überblick über ihre Schützlinge behalten und wiederholte und unentschuldigte Abwesenheit von schulpflichtigen Schülern/innen reduzieren.
Rund 20.000 Schülerinnen und Schüler in der nordöstlichen Stadt Vitória da Conquista haben ihre obligatorischen Schul-T-Shirts erhalten, in denen ein Micro-Chip eingebettet ist. Sollten sie nicht rechtzeitig oder unentschuldigt in der Schule ankommen, werden ihre Eltern von der Schulverwaltung mit einer SMS über das Fehlverhalten informiert. Damit soll gleichzeitig die Lehrer-Eltern-Beziehung verbessert werden.
Nach Angaben der lokalen Behörden sollen bis zum nächsten Jahr alle Schüler bis 14 Jahre mit den „geimpften“ T-Shirts ausgerüstet werden. „Wir haben uns für diese Maßnahme entschlossen, weil den Eltern das Fehlverhalten ihrer Kinder nicht bewusst war. Nach Rücksprache mit den Erziehungsberechtigten stellten wir fest, dass viele Eltern ihre Kinder zwar bis zum Eingang der Schule bringen, diese aber die Klassenzimmer nicht betraten und den Unterricht einfach schwänzten“, erklärte Coriolano Moraes, Direktor für Bildungseinrichtungen in Vitória da Conquista.
Passiert in Zukunft ein Schulpflichtiger die nach Betreten des Schulgebäudes installierten Sensoren, sendet der Chip eine SMS-Nachricht an die Eltern. Wenn sie mehr als 20 Minuten zu spät zum Unterricht erscheinen, werden ihre Familien mit einer anderen Nachricht alarmiert: „Ihr Kind ist noch immer nicht in der Schule angekommen“. Die lokale Regierung hat in die Einrichtung des Systems über 700.000 US-Dollar investiert. Laut den Behörden können die T-Shirts gewaschen und ohne Beschädigung der Chips gebügelt werden.
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