Die Polizei hat im mexikanischen Bundesstaat Sonora im Zusammenhang mit der rituellen Tötung von zwei 10-jährigen Jungen und einer 55-jährigen Frau acht Personen verhaftet. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, ihre Opfer zu Ehren der magisch-religiösen Figur La Santa Muerte (Heiliger Tod) lebendig geopfert zu haben. Santa Muerte wird meist als weibliches Skelett mit Sense, oft auch in seidenem meist rotem Gewand mit goldener Krone dargestellt, so dass sie der Heiligen Jungfrau Maria ähnelt. Sie wird vor allem in Mexiko, Kuba und in US-amerikanischen Städten mit hohem Anteil lateinamerikanischer, vor allem mexikanischstämmiger, US-Amerikaner angerufen.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden die drei getöteten Personen um einen von Kerzen beleuchteten Altar in der kleinen Bergbaugemeinde Nacozari, etwa 70 Meilen (110 km) südlich von Douglas, Arizona, platziert. „“Sie öffneten ihren Opfer die Venen und ließen sie bei lebendigem Leib regelrecht ausbluten“, gab die Staatsanwaltschaft bekannt. Vier der Festgenommenen gehören zur gleichen Familie. „Wir waren uns einig, es zu tun. Eines der Opfer war eine Hexe“, rechtfertigte sich Silvia Meraz, Anführerin der Sekte.
Die ersten Kultmord wurde den Angaben zufolge offenbar 2009 und 2010 verübt, der dritte vor wenigen Wochen. Untersuchungen wurden erst eingeleitet, nachdem die Familie des 10-jährigen Jesus Octavio Martinez Yanez ihren Sohn als vermisst gemeldet hatten.
Der Kult der Santa Muerte soll nach der Conquista in Veracruz entstanden sein; andere sehen seine Wurzeln im vorchristlichen Glauben der Azteken, die den Todesgott Mictlantecuhtli und dessen Frau Mictlancihuatl verehrten. Vorchristliche Rituale und Götter hätten sich mit dem christlichen Glauben vermischt.
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