Bambus, einer der weltweit bedeutendsten und schnell nachwachsenden Rohstoffe, produziert jährlich 10 bis 15 Tonnen nachhaltige Biomasse. Das „Holz des 21. Jahrhunderts“ absorbiert große Mengen von Kohlendioxid und bietet immer mehr armen Menschen in Nicaragua den oft einzigen Lebensunterhalt. Bambusse kommen in Asien, Nord- und Südamerika sowie Australien natürlich vor, ihr Verbreitungsschwerpunkt reicht von den Tropen bis Subtropen.
Die grasartig wachsende Pflanze gewinnt in Nicaragua an ökologischer und ökonomischer Bedeutung. Für immer mehr Menschen des verarmten zentralamerikanisches Staates bilden Bambus und seine vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten eine Lebensgrundlage. Das Spektrum der Anwendungen reicht dabei von der Verwendung als Nahrungsmittel über die Nutzung als Baumaterial für den Möbel- und Hausbau, die Produktion von Textilien (Socken) und Biowerkstoffen bis hin zur Nutzung von Pflanzenauszügen (Bambusmilch) bei der Herstellung von Kosmetik- und Pflegeprodukten.
In den östlichen Landesteilen von Nicaragua wurde Bambus bis vor kurzem von der Mehrheit der lokalen Bevölkerung als wertlos betrachtet – mehr als ein Ärgernis als ein Segen für die Region. Nachdem immer mehr Wälder für die Landwirtschaft und Viehzucht abgeholzt wurden, steigt die Anzahl neuer Bambus-Plantagen unaufhaltsam an. Experten schätzen, dass der Weltmarkt für Bambus-Erzeuger bei rund 10 Milliarden US-Dollar liegt und sich in fünf Jahren verdoppeln könnte.
Die extrem schnell wachsende Nutzpflanze ist in Nicaragua nach vier bis fünf Jahren erntereif. Das typische tropische Hartholz benötigt bis zum Holzeinschlag viele Jahre länger und kann nur einmal geerntet werden. Die Investition in Bambus hat eine positive Wirkung auf die lokalen Plantagenarbeiter, viele der Frauen und Männer waren vorher arbeitslos.
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