Der an Krebs erkrankte venezolanische Präsident Hugo Chávez will bei der diesjährigen Präsidentschaftswahl erneut antreten und sich für weitere sechs Jahre das höchste Amt im Staat sichern. Sein größter Feind vor dem Urnengang könnte der sozialistische Führer selbst sein.
Es ist ein Kampf zwischen dem erkrankten Chávez, der Ruhe und Erholung braucht und dem bekennenden Workaholic Chávez, der das Tempo halten muss, um den härtesten politischen Kampf seines Lebens zu gewinnen. Sein Freund und Mentor Fidel Castro traf nach der jüngsten Chemotherapie in Havanna den Nagel auf den Kopf. „Chávez braucht Zeit und Ruhe, um sich von seiner schweren Erkrankung zu erholen“.
Der bolivarische Führer hatte in den 13 Jahren seiner Regierungszeit immer wieder versucht, einige Tage der Ruhe und Stille einzulegen. „Chávez kann nicht ruhen, er ist unentbehrlich. Für ihn ist sein Amt kein 08/15 Job, es ist fast eine religiöse Berufung. Nun befindet er sich nicht nur in einer Schlacht um sein Leben, er kämpft um das Überleben der sozialistischen Revolution“, analysierte US-Biograph Bart Jones. „Sein Lebenswerk steht auf dem Spiel, Ruhe bedeutet für ihn einen Schritt zurück zu gehen“, fügte er hinzu.
Mediziner führen das erneute Auftreten des Krebses auch darauf zurück, dass sich der 57-jährige nach seiner Operation im vergangenen Jahr keine Ruhe gönnte und omnipräsent wirkte. Alle Versuche, die Arbeitsbelastung und den hektischen Zeitplan zu reduzieren, machte Chávez nach ihren Worten zunichte. „Der Präsident hat das letzte Wort“, verlautete aus dem Umfeld des Staatsoberhauptes.
Nach seinem Rückfall hat er weniger als sechs Monate Zeit, das Bild eines „kranken Kandidaten“ abzuschütteln. „Chávez hat sich selbst unter Druck gesetzt. Seine permanenten Erklärungen am Ende des letzten Jahres Krebs-frei zu sein, haben ihm sehr geschadet. Nun steht er vor einem Dilemma. Seine Anhänger auf der Straße fordern einen starken Amtsinhaber, der mit Begeisterung und Charisma in den Wahlkampf zieht. Dies kann er ihnen nicht mehr bieten, der Wahlkampf dauert nicht nur einen Tag“, erklärte Saul Cabrera vom lokalen Meinungsforschsinstitut Consultores 21. Umfragen gegen Ende des letzten Jahres zeigten, dass der Präsident sechs von zehn Bürgern/innen suggerieren konnte, vom Krebs geheilt zu sein.
Der ehemalige Oberstleutnant weigert sich, die zweite Geige zu spielen. Sein Anblick bei einer vorösterlichen Messe wiederbelebten allerdings die Zweifel, ob er den kommenden Wahlkampf überhaupt überstehen wird. Inmitten aller Gerüchte und Vermutungen spricht er weiter von Genesung und verbreitet zumindest vor der Kamera einen untrüblichen Optimismus.
Ihm gegenüber steht sein jugendlicher Rivale. Der 39-jährige Henrique Capriles befindet sich auf einem Rundgang durch das ganze Land und sprüht vor Elan und Tatendrang. Bei jeder Gelegenheit spielt er Baseball, fährt Motorrad oder lässt sich beim Reiten von der Presse ablichten. Er scheut keine Mühe, der Bevölkerung das Bild eines jugendlichen und energischen Herausforders zu projizieren. „Wie soll Chávez dieser Situation begegnen? Er kann der Stärke und der Präsenz seines Rivalen nichts entgegensetzen“, fragte Cabrera.
Chávez kehrte am Samstag (14.) zu seiner vierten und fünften Strahlentherapie nach Havanna zurück. Er versprach seinem Ärzteteam erneut, sich die dringend erforderlich Ruhe und Entspannung zu gönnen. Viele Venezolaer/innen sind allerdings skeptisch, dass sich ihr bolivarischer Führer diesmal an den Rat der Mediziner halten wird.
Ich bin der Ansicht, dass vor allem die Sucht nach Macht, die Sucht nach Unentbehrlichkeit, das Messiasgehabe das sich Aufführen wie ein Gottänhliches Wesen, die wirkliche Krakheit des Realitätsfernen Despoten aus Caracas ist.
Vorbilder für sein krankes Verhalten gibt es in der Geschichte zu genüge.
Mit der leiblichen Krankheit will Gott wohl lediglich auf das wirklich Wichtige im Leben eines jeden Menschen aufmerksam machen.
Wenn erklug wäre, würde er sich mal 6 Jahre Ruhe gönnen und aus der Opposititon mitregieren, und wenns geht später nochmals auf den Putz hauen.
Völlig richtig, Peter! Immer wenn Hugo Chávez Gott erwähnt, dann klingt das für mich wie Heuchelei. Denn in Wahrheit sieht er sich selber als über Gott stehend, als allmächtig und unentbehrlich. Für ihn taugt Gott bestenfalls als sein Botschafter für das gläubige Volk. Deshalb passt es nicht in sein Weltbild, dass ein kurzes Wort von ihm in „Óla Presidente“ den Krebs nicht in seine Schranken weist, dass nicht mal alles Zappeln, Strampeln und Wegreden seine Krankheit beeindruckt. Die wachsende Erkenntnis der eigenen Ohnmacht zerfrisst ihn innerlich. Das hat er tausendfach verdient.
Wenn er schon nicht in der Lage ist, zu begreifen, dass ein politisches Mandat eine Verpflichtung auf Zeit ist, und kein Recht auf Ewigkeit, so wird er entgegen allen schlechten Willens begreifen müssen, dass seine Person ein Verfallsdatum hat. Und dieses liegt eher in näherer, denn in fernerer Zukunft.
Ich glaube nicht,daß er noch 6 Jahre überlebt.Außerdem wird Hugott nie die
2. Geige spielen.Er hat ja nicht mal einen Kandidaten aus seinen Reihen
für alle Fälle nominiert.Er und nur er,und sonst keiner.
Macht euch um die Kandidatur Chavez‘ keine Sorgen. Er wird den 07. Oktober mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht überleben. Mehr Sorgen bereitet mir, dass die restlichen Chavistas nicht freiwillig gehen werden, da sie sonst alle im Knast wegen Korruption und Drogenhandel landen. Sehr wahrscheinlich werden die sich versuchen an die Mact zu putschen….
Was ich natürlich nicht hoffe.