Venezuela wird per Twitter regiert

capriles

Datum: 22. April 2012
Uhrzeit: 17:19 Uhr
Leserecho: 4 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Verhöhnung eines ganzen Volkes

Henrique Capriles, gemeinsamer Kandidat des Oppositionsbündnis Mesa de la Unidad Democrática für die Präsidentschaft Venezuelas, hat die Regierungspraxis von Präsident Hugo Chávez als Hohn bezeichnet. Das an Krebs erkrankte Staatsoberhaupt weilt seit dem 14. April auf Kuba und unterzieht sich einer in einer Klinik in Havanna einer mehrstufigen Chemotherapie.

„Diese Praxis ist beispiellos und weltweit einmalig. Chávez regiert per Twitter, verabschiedet Gesetze ohne Rücksprache und ohne die erforderliche Zustimmung. Damit verstößt er ganz klar gegen die Verfassung des Landes. Zudem weiß niemand, ob diese Tweets überhaupt von ihm kommen. Das ist die Verhöhnung eines ganzen Volkes“, so der 39-jährige Gouverneur des Bundesstaates Miranda.

Laut seinen Worten können die Probleme des Volkes nicht über eine Kommunikationsplattform gelöst werden. „Ich glaube inzwischen, dass dieses Land nicht mehr von Chávez regiert wird. Wir wollen wissen, wer die Entscheidungen in unserem Land trifft“, fordert Capriles. „Nie ist die Unsicherheit in Venezuela grösser gewesen“, schrieb der Kolumnist Fausto Maso am Samstag in der Tageszeitung „El Nacional“.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Martin Bauer

    Alle Vorraussetzungen für eine Amtsenthebung sind längst gegeben. Nur kontrolliert der Despot auch alle Kontrollorgane, Richter und Staatsanwälte. Letztendlich haben die Castros und Neo-Sozis aus Russland und Europa mehr Einfluss auf Venezuela, als die Venezolaner selbst. Die Geduld des Volkes mit den Kräften, die es aussaugen und verdummen wollen, ist langsam mehr als peinlich. Es erscheint fraglich, ob das mit dem Ableben des H.C ein Ende haben wird.

  2. 2
    Patriot

    solange POLAR noch Bier braut, Whisky in Strömen importiert wird, solange wird sich hier nix ändern…, an was anderem ist der Venezolaner nicht interessiert, noch nicheinmal an der Zukunft seiner Kinder! Die Fäden haben die Kubaner ja schon seit Jahren in der Hand und denen ist alles zuzutrauen. Denn wenn diese Regierung geht, dann fließt mit sofortiger Wikung kein Geld mehr, und tausende Kubaner müssen nach Kuba zurück…, das Fiasko können sich noch nichtmal die Kubaner vorstellen…

  3. 3
    Marco Calde

    @Martin Bauer: Für solche Behauptungen hätte ich sehr gerne einen Nachweis – am besten von einer vertrausenswürdigen Quelle, Verschwörungstheorien gibt schon genügend auf der Welt.
    „Letztendlich haben die Castros und Neo-Sozis aus Russland und Europa mehr Einfluss auf Venezuela, als die Venezolaner selbst.“

    @Patriot: Es tut mir ja leid, aber das ist der größte Unsinn, den ich seit langem gehört habe.
    Ich war ein Jahr Austauschstudent an der Simon Bolivar und kenne viele Studenten von anderen Universitäten in VE. Das sind wirklich sehr gut ausgebildete und aktive Studenten. Mit solchen Behauptungen beleidigst du diese Menschen schon sehr und meines Errachtens haben die das nicht verdient, zumal es dort doch in erster Linie die jungen Studenten sind, die versuchen etwas zu bewegen. Oder warst du im vergangenen Jahr auch bei Hungerstreik dabei? Deutsche Überheblichkeit ist manchmal doch ziemlich zum Kotzen.

    • 3.1
      Martin Bauer

      Nein, ich brauche durchaus nicht für alles eine fremde Quelle. Ich habe Augen, zu sehen, Ohren, zu hören, und ein Hirn, um das Wahrgenommene zu begreifen. Ich lebe zu lange und zu bewusst in Venezuela. Mir laufen die Verbrecher jeden Tag über den Weg, und nicht selten vertrauen sie mir beim Whisky ihre Schweinereien an. Ich kann und will hier gar nicht alles wiedergeben, was ich so alles erfahre.

      Und die Ausbildung an venezolanischen Universitäten ist, mit Ausnahme weniger Fakultäten, unter dem Doofen-Niveau. Das ist aber Teil des Systems und nicht die Schuld der Studenten. Unser eigener Sohn ist Zeuge und Leidtragender des lauwarmen Seiches, der dort gelehrt wird.

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