In São Luís, Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Maranhão, ist am Montagabend (Ortszeit) der Journalist Décio Sá erschossen worden. Der Autor eines populären Blogs über Politik ist bereits der vierte Reporter, der in diesem Jahr in Brasilien ermordet wurde. Das International Press Institute (IPI) forderte eine umgehende und gründliche Untersuchung des Vorfalls.
Nach vorläufigen Ermittlungen der Polizei befand sich Sá in einer Bar im touristischen Zentrum von São Luís. Zwei Männer auf einem Motorrad hielten vor dem Lokal, einer der Mörder feuerte sechs Schüsse in den Rücken des Reporters. Lokale Medien gehen davon aus, dass es sich bei dem Verbrechen um einen Auftragsmord handelte. Der Getötete arbeitete für die Tageszeitung O Estado de Maranhao und Folha de S.Paulo. In seinem Blog berichtete er über Korruption und Verbrecherbanden.
IPI hatte erst vor wenigen Tagen über die zunehmende Gewalt gegen Journalisten in Brasilien gewarnt. „Sein Tod unterstreicht die Gefahren, mit denen investigative Journalisten in Brasilien konfrontiert werden. Wir fordern von den Bundes-und Landesbehörden, sowie der örtlichen Polizei, eine gründliche Untersuchung des Vorfalls. Die Verantwortlichen müssen verfolgt und verhaftet werden“, erklärte Anthony Mills, stellvertretender Direktor des Instituts.
„Dieser Mord wurde sorgfältig geplant. Die Behörden müssen für die Sicherheit der Journalisten im Norden und Nordosten des Landes sorgen“, forderte die international tätige Nichtregierungsorganisation „Reporter ohne Grenzen“.
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