In Mexiko sind zwei vermisste Fotojournalisten tot aufgefunden worden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft waren die Leichen von Gabriel Huge und Guillermo Luna zerstückelt und wiesen Anzeichen von Folter auf. Mit 77 getöteten Journalisten seit dem Jahr 2000 zählt Mexiko zu einem der weltweit gefährlichsten Länder für Journalisten.
„Wir haben vier Leichen in der Nähe der Wohneinheit Las Vegas (Puerto de Veracruz) aufgefunden. Darunter befinden sich die seit einem Tag vermissten Fotoreporter. Ihre Leichen wurden zerstückelt und wiesen Zeichen der Folter auf“, teilte die Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates Veracruz mit.
Huge und Luna wurden zuletzt am Mittwoch (2.) um 15:00 Uhr Ortszeit (20:00 Uhr GMT) lebend gesehen. Beide wollten über einen Verkehrsunfall berichten und verschwanden auf dem Weg zum Unfallort spurlos. Bereits am Samstag war Regina Martinez, Korrespondentin des Magazins Revista Proceso in Veracruz, in ihrem Haus in der Stadt Xalapa de Enríquez tot aufgefunden worden. Martinez war bekannt dafür, kritische Artikel über die Regierung von Veracruz zu schreiben.
Zum Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai stellt Reporter ohne Grenzen (ROG) die neue Liste der „Feinde der Pressefreiheit“ vor und verurteilt die zunehmende Gewalt gegen Journalisten. Seit Jahresbeginn wurden weltweit 21 Journalisten und 6 Blogger getötet, viele von ihnen in Kriegsgebieten wie Syrien oder Somalia. Im Schnitt kam alle fünf Tage ein Berichterstatter ums Leben. Um in den arabischen Ländern den Aufbau einer freien Presse zu unterstützen, plant ROG die Eröffnung eines Büros in Libyen.
Sehr genau beobachtet ROG die Situation im Jemen und in Kolumbien, wo die paramilitärische Gruppe Aguilas Negras (Schwarze Adler) auf der Liste der „Feinde der Pressefreiheit“ steht und die FARC-Rebellen verdächtigt werden, Ende April einen freien Journalisten entführt zu haben.
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