Rio+20: Bevölkerung von Rio de Janeiro soll Übernachtungsmöglichkeiten schaffen

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Datum: 08. Mai 2012
Uhrzeit: 15:53 Uhr
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Autor: Dietmar Lang
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► 95 Prozent aller 33.000 Hotelbetten bereits belegt

Rio de Janeiro will den sich für die Umweltkonferenz Rio+20 abzeichnenden Unterkunftsengpässe mit einem innovativen Bed- & Breakfast-Konzept begegnen. Dies gab nun die Verwaltung der Millionenmetropole bekannt. Demnach soll in den kommenden Tage eine spezielle Webseite geschaltet werden, auf denen die lokale Bevölkerung Zimmer und Apartments für Teilnehmer und Besucher von Rio+20 offerieren kann. Denn die Hotelbetten sind unter dem Zuckerhut schon lange vergriffen.

Bürgermeister Eduardo Paes hatte in den letzten Tagen an die Einwohner der Millionenmetropole dringlichst appelliert, den Besuchern mit Gastfreundschaft zu begegnen und Betten freizumachen. Zur Rio+20-Konferenz, der UN-Jugendkonferenz, dem Gipfel der Zivilgesellschaft, dem Rio+20-Forum und zahlreichen weiteren Nebenveranstaltungen werden über 50.000 Teilnehmer und Besucher erwartet. Wo diese alle unterkommen sollen, ist völlig unklar. Zur Not will die Stadt gerade für die Teilnehmer der „Cúpula dos Povos“ in der Nähe gelegene Schulen und Turnhallen zur Verfügung stellen, auch über ein „Zeltlager“ im Sambódromo wird derzeit diskutiert.

Wer noch keine Unterkunft besitzt sollte daher in Betracht ziehen, seinen Urlaub in Rio de Janeiro nicht für den Juni zu planen. Die 33.000 verfügbaren Hotelzimmer der Stadt sind mittlerweile faktisch komplett ausgebucht, der Hotel- und Gaststättenverband hatte für den Zeitraum vom 13. bis 22. Juni zuletzt eine Auslastung von 95 Prozent gemeldet. Wie eine Recherche von agência latina press ergab, sind für diesen Zeitraum selbst bei den großen Reisesuchmaschinen keine Angebote mehr verfügbar. Die Hotelbetten-Situation entspannt sich allerdings bereits in der letzten Juniwoche deutlich, dann finden sich wieder ein Vielzahl günstiger Zimmer entlang der weltberühmten Copacabana oder dem Strand von Ipanema.

Bei den privaten Zimmervermittlern von Rio de Janeiro hatte sich die Nachfrage nach zusätzlichen Betten jedoch schon vor dem Appell des Bürgermeisters herumgesprochen. So wurden bei Rio Home Stay bislang 200 Zimmer eingestellt, wovon Dreiviertel bereits fast ausschließlich von Ausländern gebucht wurden. Auch auf der offiziellen Seite von Rio+20 sind inzwischen 500 Übernachtungsmöglichkeiten vorhanden, hier liegt die Buchungsrate derzeit bei etwa 30 Prozent.

Die Preise für Privatunterkünfte liegen je nach Lage derzeit umgerechnet zwischen 40 und 100 Euro pro Nacht. Für Apartments werden teilweise bis zu über 1.000 Euro aufgerufen, auch wenn sich diese Angebote mehr an die erwarteten Delegationen aus über 100 Ländern richten. Beachtet werden sollten bei der Zimmerwahl auch die Entfernungen zu den Veranstaltungsorten. Gerade wer auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, muss teilweise lange Fahrtzeiten einkalkulieren. Selbst von der Copacabana zum im Stadtteil Jacarepaguá gelegenen Tagungsort Riocentro benötigen die Busse zu Stoßzeiten bis zu 90 Minuten. Wer im Zentrum oder im Norden der Stadt ein Zimmer gefunden hat, dürfte dann morgens und abends weit über zwei Stunden unterwegs sein.

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