Am ersten Tag des 72-stündigen Generalstreiks ist es in Bolivien zu heftigen Ausschreitungen gekommen. Tausende von Demonstranten, unter ihnen viele Ärzte in Berufskleidung, zogen durch die Straßen und warfen Dynamitstangen gegen Barrikaden der Polizei, die mit Tränengas reagierte.
Die gewaltsamen Zusammenstöße ereigneten sich kurz nach einem Treffen zwischen dem spanischen Staatssekretär für Lateinamerika, Jesús Gracia und dem bolivianischen Außenminister David Choquehuanca auf der Plaza Murillo, am Sitz des Außenministeriums. Laut lokalen Medienberichten gab es auf beiden Seiten mehrere Verwundete, mindestens zwei Polizisten wurden durch Splitter, Spreng- und Wurfstücke verletzt. An mehreren Gebäuden wurden die Fensterscheiben zertrümmert, eine explodierende Tränengasgranate der Polizei zerfetzte einem Fotograf die Wade. In der Stadt Santa Cruz blockierte eine Gruppe von Ärzten den Viru Viru International Airport, Augenzeugen berichteten von chaotischen Verhältnissen.
Der Dachverband der bolivianischen Gewerkschaften (COB) hatte am Donnerstag (3.) zu einen 72 Stunden-Streik aufgerufen. Ein Sprecher der COB gab bekannt, dass der Verband die von der Regierung angekündigte Lohnerhöhung von icht akzeptiere. “Wir fordern eine bessere Bezahlung und Unterstützung für die Ärzte im öffentlichen Gesundheitswesen. Unser Streik beginnt am 09. Mai und wird drei Tage andauern. Gleichzeit fordern wir für den 15. Mai einen sozialen Gipfel in Oruro”, teilte Iván Rodríguez, Sprecher der COB, mit. Dem 72 Stunden-Streik folgt ein weiterer Streik der Fahrer-Gewerkschaft. Aus Protest gegen ein kommunales Gesetz soll der öffentliche Verkehr für 48 Stunden in La Paz blockiert werden.
Leider kein Kommentar vorhanden!