Beim vom bolivianischen Gewerkschaftsdachverband COB ausgerufenen 72-stündigen Generalstreik ist es erneut zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Einheiten der Polizei gekommen. Am Regierungssitz La Paz zündeten Bergleute an mehreren Stellen Dynamit, die Polizei antwortete mit Tränengas. Lokale Medien berichten von Dutzenden von Verletzten, die Gewerkschaft will die massiven Proteste gegen die Sozialpolitik des linksgerichteten Staatsoberhauptes noch verstärken.
Hunderte Bergleute aus der staatlichen Huanuni-Mine unterstützen das staatliche Gesundheitspersonal bei ihrem Marsch durch die Straßen von La Paz. „Dies ist ein massiver Marsch der Arbeiter, die unserem Streikaufruf gefolgt sind. Wir fordern die Regierung unmissverständlich dazu auf, über die Bedürfnisse der Arbeitnehmer zu verhandeln“, forderte Juan Carlos Trujillo, Führer der COB. Der bolivianische Vizepräsident Jorge Pérez wurde vor der medizinischen Hochschule angegriffen und musste ärztlich behandelt werden. „In der Tat, ich habe eine kleine Beule am Kopf erhalten. Ich gehe davon aus, dass dies zu keinen größeren Schäden führt“, so Pérez in einem Radiointerview mit dem Privatsender Erbol.
Protestmärsche fanden ebenfalls in den Städten Cochabamba, Santa Cruz, Potosí, Tarija und Sucre statt. Zehntausende Studenten, Ärzte und Pflegepersonal zogen durch die meist blockierten Straßen und äußerten ihren Unmut über eine geplante Erhöhung der Arbeitszeit von 6 auf 8 Stunden ohne Lohnausgleich.
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