Knapp drei Jahre nach dem Absturz eines Linienflugs der Air France von Rio de Janeiro nach Paris soll der Abschlussbericht der Katastrophe veröffentlicht werden. Gemäß einer Pressemitteilung der französischen Untersuchungsbehörde für Sicherheit der zivilen Luftfahrt (BEA) wird der endgültige Untersuchungsbericht zur Ursache für dieses bisher schwerste Unglück in der Geschichte der Air France am Donnerstag, 5. Juli 2012, veröffentlicht.
Der Air-France-Flug AF 447 war an Pfingsten 2009 auf dem Weg von Rio de Janeiro in Brasilien nach Paris in Frankreich rund 1.000 Kilometer vor der brasilianischen Küste ins Meer gestürzt, alle 228 Insassen verloren ihr Leben. Nach der Auswertung der Flugschreiber hatte die französische Unfalluntersuchungsbehörde BEA in ihrem dritten Bericht vor allem die Piloten für das Unglück verantwortlich gemacht. Sie hätten auf Probleme mit der Geschwindigkeitsmessung nicht reagiert. Die ins Cockpit übermittelten Daten waren vermutlich aufgrund von vereisten Sensoren fehlerhaft gewesen.
Am 12. März 2010 verurteilte ein Gericht in Rio de Janeiro die Air France zu einer ersten Entschädigungszahlung. Demnach muss das Unternehmen 840.000 Euro an Hinterbliebene eines Opfers in Brasilien, einer Staatsanwältin aus dem Bundesstaat Rio de Janeiro, zahlen. Am 28. September 2010 entschied ein französisches Gericht, den Angehörigen einer Flugbegleiterin eine Entschädigung von 20.000 Euro zuzusprechen. Die Richter gingen davon aus, dass das Unglück auf Fahrlässigkeit zurückzuführen sei.
Obwohl zum damaligen Zeitpunkt noch kein Abschlussbericht vorlag, erklärte das Gericht, der Geschwindigkeitsmesser der Maschine habe nicht zum ersten Mal versagt. Damit sei der Tatbestand der fahrlässigen Tötung erfüllt.
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