In der Vergangenheit war es der Traum eines jeden Brasilianers, Vollzeit-Mitarbeiter in einem großen Unternehmen der Privatwirtschaft oder des öffentlichen Sektors zu sein. Dieses Szenario hat sich in den letzten Jahren verändert. Die Zahl der Menschen, die ihre eigenen Geschäfte betreiben und sich von ihrem regulären Arbeitsplatz verabschiedet haben, wächst kontinuierlich. Franchising ist aus dem Wirtschaftsleben der weltweit sechstgrößten Wirtschaftsnation nicht mehr wegzudenken. Die Vorteile, die im System selber stecken, beschleunigen seine Ausbreitung landesweit.
Laut Global Entrepreneurship Monitor, weltweit größtes Forschungskonsortium zur Analyse von Gründungsaktivitäten, stieg die Zahl der jungen Brasilianer/innen zwischen 18 und 24, die ihre Chance zum „eigenen Unternehmer“ wagten, zwischen 2002 und 2010 um 74 Prozent. „In den vergangenen 10 Jahren ist der Franchise-Sektor in unserem Land um durchschnittlich 10% bis 13% jährlich gewachsen“, gab der brasilianische Franchising-Verband bekannt. Da die Gründung eines Unternehmens in Brasilien mit riesigen Bürokratie-Hürden verbunden ist, hat sich das Franchise-Modell als der einfachste und sicherste Weg zum Aubau eines eigenes Geschäfts erwiesen.
Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der Sektor Gewinne in Höhe von rund 44 Milliarden US-Dollar und generierte 837.000 Arbeitsplätze. Die brasilianische Franchising-Industrie erwartet für das laufende Jahr eine Steigerung der Gewinne um 15 Prozent und einen gleichzeitigen Anstieg bei der Anzahl der Franchise-Marken um 10 Prozent (gegenwärtig 2.031 Marken). Brasilien belegt inzwischen Platz fünf in der „World Franchising League Table“. Auf Platz eins liegen die USA mit 800.000 Franchisenehmern, Brasilien weist 93.000 auf.
Der Begriff Franchising oder Konzessionsverkauf stammt aus der Distributionspolitik und bezeichnet eine Mischung aus indirektem Verkauf und direktem Verkauf. Beim Franchising stellt ein Franchisegeber einem Franchisenehmer die (regionale) Nutzung eines Geschäftskonzeptes gegen Entgelt zur Verfügung. Der Franchisenehmer verkauft seine Erzeugnisse oder seine Dienstleistungen rechtlich selbstständig, zahlt dafür Gebühren für die Verwendung einheitlicher Ausstattung, für einen einheitlichen Namen und Auftreten nach außen, ein Symbol oder zur Nutzung einer Marke und für ein einheitliches Vertriebssystem sowie oftmals für gemeinsame Buchhaltung.
Bei der jährlich erscheinenden Top 100-Liste der weltweit erfolgreichsten Franchise Konzepte stehen abwechselnd die Fastfood-Ketten McDonalds oder Konkurrent Subway auf Platz 1. Die Platzierungen zeigen deutlich, dass sowohl McDonalds als auch Subway zu den weltweit bekanntesten und beliebtesten Marken der Franchise-Industrie zählen.
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