Die kubanische Box-Legende Teófilo Francisco Stevenson Lawrence ist tot. Der dreifache Weltmeister (1974, 1978, 1986) und freifache Olympiasieger (1972, 1976, 1980) galt als einer der besten Amateurboxer seiner Zeit. Nach Angaben aus Havanna wurde der sechzigjährige bereits seit längerer Zeit wegen Herzproblemen durch Blutgerinsel ärztlich behandelt und starb nun völlig unerwartet an den Folgen eines Herzinfarktes.
Stevenson begann seine Boxkarriere 1966 vierzehnjährig im Halbmittelgewicht mit einer Niederlage. Von seinen ersten zwanzig Kämpfen verlor er vierzehn. Aufgestiegen in die Schwergewichtsklasse, wurde er 1968 kubanischer Juniorenmeister. Ein Jahr später erreichte er bei der kubanischen Landesmeisterschaft bereits das Finale, unterlag dort aber noch. Zwischen 1972 und 1986 wurde Stevenson schließlich elf Mal Kubanischer Meister. Der erste internationale Erfolg gelang ihm mit dem Sieg bei der Zentralamerikanischen und Karibischen Meisterschaft 1970; einen Titel, den er in seiner Laufbahn sieben Mal erreichte.
1972 nahm Stevenson an den Olympischen Spielen in München teil und wurde erstmals Olympiasieger. Bei den Spielen 1976 in Montréal und bei Olympia 1980 in Moskau verteidigte er jeweils seinen Titel und wurde damit erst der zweite Boxer nach László Papp, der drei aufeinanderfolgende olympischen Goldmedaillen gewinnen konnte. Eine weitere Chance auf einen Olympiasieg blieb ihm aufgrund des kubanischen Boykotts der Spiele in Los Angeles 1984 verwehrt.
Stevenson wurde drei Mal AIBA-Weltmeister. Erstmals gewann er den Titel 1974 bei der ersten Box-WM der Amateure in Havanna, dabei schlug er im Viertelfinale erneut Peter Hussing. Bei der WM 1978 in Belgrad konnte er seinen Titel verteidigen und setzte sich dabei u.a. gegen Tony Tubbs durch. Nach der Einführung des Superschwergewichts trat er ab 1981 in dieser Gewichtsklasse an. 1986 gelang ihm in Reno der Titelgewinn im Superschwergewicht. 1986 beendete er seine Karriere mit der Bilanz von 301 Siegen in 321 Kämpfen.
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