Lateinamerika: „Welttag gegen Kinderarbeit“

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Datum: 12. Juni 2012
Uhrzeit: 10:41 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Teufelskreis muss durchbrochen werden

Der 12. Juni ist traditionell der Aktionstag der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) im Kampf gegen Kinderarbeit. Weltweit werden immer noch mehr als 190 Millionen Kinder durch Kinderarbeit ausgebeutet. Die ILO definiert die Obergrenze für Kinderarbeit unter normalen Umständen bei 15 Jahre (Mindestalter-Konvention 138). Obwohl Konvention 138 nur von etwa einem Viertel der ILO-Mitgliedsstaaten ratifiziert wurde, ist diese Definition international anerkannt. Mit dem Welttag gegen Kinderarbeit soll dazu aufgerufen werden, diesen Teufelskreis zu durchbrechen.

Die wichtigste Ursache für Kinderarbeit ist die Armut und das niedrige Bildungsniveau innerhalb der Familien. Nach Angaben von UNICEF arbeiten heute 190,7 Millionen Kinder zwischen fünf und 14 Jahren, die meisten davon in der Landwirtschaft, in kleinen Werkstätten, als Arbeiter in Steinbrüchen, als Straßenverkäufer oder Dienstmädchen. Besonders viel Kinderarbeit gibt es dabei in Lateinamerika und Karibik: 5,7 Millionen.

Nach Angaben des Nationalen Forums zur Verhütung und Beseitigung der Kinderarbeit (FNPETI) gibt es in Brasilien derzeit mehr als 4 Millionen Kinder und Jugendliche, die eine Arbeit verrichten. Im Bereich von 5-14 Jahren, in denen das brasilianische Recht jede Form der Arbeit verbietet, erreicht die Zahl 1,4 Millionen. „Kinderarbeit spiegelt die Situation der Armut und des niedrigen Bildungsniveaus. Gerade in ländlichen Gebieten gibt es eine sehr schlechte Bildung und eine erhöhte Unsicherheit beim Transport für diese Kinder zur Schule“, lautete ein Situationsbericht des FNPETI.

Demnach sollten nicht die Familien für die Tatsache verantwortlich gemacht werden, dass Kinder arbeiten. Der Staat muss sich für die Überwachung der Situation verantwortlich zeigen und Rahmenbedingungen schaffen, damit eine Kinderarbeit verunmöglicht werde.

Die Vereinten Nationen sichern Kindern 1989 mit der UN-Kinderrechtskonvention das Recht zu, vor wirtschaftlicher Ausbeutung geschützt zu werden. 2002 wurde mit dem ersten Welttag gegen Kinderarbeit ein internationaler Gedenktag eingerichtet, der jährlich am 12. Juni stattfindet. Seit 2003 wird im Rahmen dieses Gedenktages auch verstärkt auf den Kinderhandel (Versklavung) hingewiesen.

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