Die ausgeklügelte List einiger Viehzüchter in Paraguay, mit der sie sich die Zustimmung eines Indianer-Volkes zum Bau einer Straße quer durch ihr traditionelles Land erschleichen wollten, ist nach hinten los gegangen. Nach Angaben von Survival International wurde inzwischen eine offizielle Untersuchung der Vorfälle eingeleitet. Demnach wurden Anführer der Ayoreo-Totobiegosode-Indianer von Vertretern der Viehzüchter aufgesucht und aufgefordert, ein “freundschaftliches Abkommen” zu unterzeichnen, welches den Ranchern erlaubt hätte, eine Straße mitten durch das Land des Volkes zu ziehen.
Nachdem die Ayoreo abgelehnt hatten, sollen die Viehzüchter die Unterschriften der Anführer gefälscht und das “Abkommen” an eine Regierungsbehörde geschickt haben. Nur wenige Tage später erhielt jedoch dieselbe Behörde auch einen Brief der Indianer, in dem sie sich über die rücksichtslosen Taktiken der Viehzüchter beschwerten.
Der Bau der Straße hätte es den Viehzüchtern ermöglicht, die illegale Abholzung des Ayoreo-Landes weiter voranzutreiben, die bereits jetzt große Teile ihres Gebietes verwüstet hat. Darunter auch Regionen, in denen noch unkontaktierte Ayoreo leben.
Paraguays Indianer-Behörde (INDI) hat den Betrugsversuch verurteilt. Dieses Vorgehen “könnte zu unzähligen Verletzungen des Umweltrechts und von unkontaktierten indigenen Familien führen”, sagte INDI.
Die Ayoreo erklärten: “Wir wollen nicht, dass sie [die Viehzüchter] den Wald stören. Dies ist eine wichtige Gegend, die von unseren unkontaktierten Verwandten genutzt wird.” Die Ayoreo-Organisation OPIT hat die Regierung aufgefordert, mehr für den Schutz ihres Landes zu tun und die weiterverbreitete illegale Abholzung zu stoppen.
Stephen Corry, Direktor von Survival International, erklärte: “Es ist unglaublich, dass die Rancher glauben sie könnten damit durchkommen. Die Ayoreo haben klar gemacht, dass sie sich nicht mit hinterlistigen Tricks um ihr Land bringen lassen.”
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