Einen Monat nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti befinden sich die brasilianischen Hilfsmaßnahmen in einer zweiten Phase. Nach wochenlangen Rettungs-und Bergungseinsätzen verlagert sich nun der Schwerpunkt auf die Stabilisierung der Sicherheit. Die brasilianischen Streitkräfte bereiten sich auf einen längeren Aufenthalt im Lande vor.
„Ich denke wir werden für mindestens fünf weitere Jahre hier bleiben und den Aufbau in Haiti unterstützen“, teilte der brasilianische Kommandeur der MINUSTAH-Blauhelmtruppen, Generalmajor Floriano Peixoto Vieira Neto mit. Die MINUSTAH nahm zum 1. Juni 2004 die Arbeit auf. Das Mandat wurde mehrfach verlängert, zuletzt durch Resolution 1892 vom 13. Oktober 2009 bis zum 15. Oktober 2010. Die Zahl der durch das Erdbeben in Haiti am 12. Januar 2010 getöteten Missionsangehörigen steht noch nicht fest, bis zum 29. Januar waren 84 Todesfälle, darunter mindestens drei Deutsche und 30 Verletzte offiziell bestätigt- 44 zivile Mitarbeiter bleiben vermisst.
Innerhalb der nächsten 25 Tagen wird der Präsident von Brasilien, Luiz Inácio Lula da Silva, Haiti besuchen um sich vor Ort ein direktes Bild der augenblicklichen Lage zu verschaffen. Bereits jetzt kündigte Lula da Silva ein umfangreiches Hilfs-Paket von Maßnahmen für den Wiederaufbau von Haiti an. Gleichzeitig teilte Präsident Lula mit, dass Brasilien eine wichtige Rolle im Wiederaufbau Haiits übernehmen wird.
Laut mehreren internationalen Analysten hat Brasilien durch seine sechsjährige Präsenz in Haiti die notwendigen Erfahrungen um eine führende Rolle beim Wiederaufbau zu übernehmen. Präsident Lula genehmigte bereits Ende Januar durch eine einstweilige Anordnung US $ 375 Mio. für die Hilfe nach dem Erdbeben. Das momentane brasilianische Kontingent in Haiti beträgt 1.300 Soldaten (darunter 250 Ingenieure). Bis zum nächsten Monat werden 900 weitere Militärangehörige nach Haiti beordert.
Truppensteller der militärischen Komponente von MINUSTAH sind Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Ecuador, Frankreich, Guatemala, Jordanien, Kanada, Korea, Nepal, Paraguay, Peru, Philippinen, Sri Lanka, Uruguay und die USA.
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