Die chilenische Regierung hat am Dienstag (17.) zum zweiten Mal in diesem Jahr den Umwelt-Notfall für die in einem Talkessel am Fluss Río Mapocho gelegene Hauptstadt Santiago de Chile ausgerufen. Die Gesundheitsbehörden beschränkten den Autoverkehr auf Fahrzeuge mit Katalysatoren, der Einsatz von Brennstoffen in den Kaminen der zahlreichen Fabrikanlagen und Kraftwerke wurde verboten. Diese Maßnahme gilt bis in die Abendstunden.
Aufgrund der hohen Luftverschmutzung wurde bereits am frühen Dienstagmorgen (Ortszeit) der Autoverkehr eingeschränkt, mehr als 700 schadstoffausstoßende Quellen (Fabriken etc.) wurden von den Behörden vorläufig geschlossen. Bereits am Vortag (Feiertag) hatten mehrere Messstationen eine nicht akzeptable Luftverschmutzung in der Millionen-Metropole registriert.
Santiago hat mit zahlreichen Umweltproblemen zu kämpfen. Besondere Probleme bereitet die Luftqualität. Sie gilt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eine der schlechtesten der Welt. Die Stadt befindet sich in einem Talkessel von zirka 50 Kilometer Durchmesser etwa 500 Meter über dem Meeresspiegel. Ab Ende der 1980er Jahre erließ die chilenische Regierung zahlreiche Umweltschutzgesetze. Seit 1992 müssen neue PKW und seit 1993/94 auch neue Omnibusse und LKW einen Katalysator besitzen. Schärfere Kontrollen und Emissionsnormen wurden 1993 auch für die Industrie erlassen. Seit 1998 hat sich die Luftqualität durch die Einführung neuer Grenzwerte verbessert. Im Winter (Juni bis September) ist die hohe Konzentration an Feinstaub und Kohlenstoffmonoxid in der Atemluft das Hauptproblem; im Sommer (Januar bis April) die Ozonbelastung.
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