Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird sich die Todeszahl durch Verkehrsunfälle in Lateinamerika bis zum Jahr 2020 verdreifachen. Als Ursachen nennt die Organisation unter anderem den Anstieg von Low-Tech-Autos, die wegen mangelnder Investitionen auf immer schlechteren Straßen unterwegs sind.
Das schnelle Wachstum der lateinamerikanischen Volkswirtschaften schiebt immer mehr Autos auf die Straßen der Region. Aufgrund der schlechten Straßen und teils katastrophalem Sicherheitsstandard der Fahrzeuge stieg die Zahl der tödlichen Unfälle an. Nach Angaben der WHO wurden im Jahr 2000 21,6 Verkehrstote pro 100.000 Menschen in Lateinamerika und der Karibik registriert. Schätzungen gehen davon aus, dass diese Zahl bis zum Jahr 2020 auf 31 pro 100.000 ansteigt.
Derzeit sterben mehr als 100.000 Menschen jährlich in Lateinamerika durch Autounfälle. Weltweit übersteigt die Zahl der Todesfälle 1,2 Millionen. Ein vom Internationalen Automobil-Verband (FIA) organisiertes Crash-Test-Programm bestätigte, dass in Lateinamerika viele Autos ohne den wichtigsten Sicherheits-Features wie ABS und Airbags verkauft werden. Mit dem herstellerunabhängigen NCAP-Crashtestpogramm Latin NCAP wurde das weltweite Konsumenten Test-Programm für Automobil-Sicherheit angewendet.
„Ich denke, dass die Fahrzeuge in Lateinamerika und der Karibik etwa 20 Jahre zu ihren Pendants in den USA und Europa hinterherhinken“, gab Nani Rodríguez, Exekutivsekretärin der Latin NCAP-Niederlassung in Uruguay, in einem Interview bekannt. Fortschritte gibt es bei den größten Volkswirtschaften in der Region. Seit dem Jahr 2004 müssen alle in Argentinien oder Brasilien gefertigten Neuwagen mit Frontairbags und ABS ausgerüstet sein.
Es ist ja bekannt, dass praktisch alle Modelle aus China, die in L.A. verkauft werden, in Europa nicht eingeführt werden dürfen, da bereits die Struktur der Karosse nicht zulassungsfähig ist. Da wäre mit Airbag und ABS auch nichts mehr zu retten.